WORKSHOP:
PLATINEN ÄTZEN UND BESTÜCKEN |
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Manchmal bekommt man eine gewünschte Schaltung nicht oder sie ist zu teuer oder man möchte einfach mal sowas von Grund auf selbst herstellen. Es ist wirklich kein Hexenwerk. Wenn man nicht gerade in die Serienfertigung einsteigen will kann man das meiste davon mal eben zwischendurch in der heimischen Küche machen. Also ohne große Vorrede, hier gehts los mit meiner bebilderten Step-by-Step Anleitung. |
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Werkzeuge und Hilfsmittel: 1 Keramikschale (15x20cm, lieber etwas größer
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Zunächst braucht man für
ein Bastelprojekt entweder gute Vorlagen oder aber, sofern man das kann.
man entwirft die Schaltung und das Platinenlayout selbst. Ich habe z.B.
viele Synthesizer-Modul-Schaltungen von der Website http://yusynth.net/Modular/modular.html
nachgebaut weil dort alles wunderbar vorbereitet frei zugänglich
ist. |
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Zuerst schneide ich die Platinen zu. Dazu ritze ich sie kräftig, mehrere Male mit einem Cuttermesser ein und breche sie dann vorsichtig über die Tischkante. (die Schutzfolie dabei immer nach oben) (links) Dann schraube ich die Speziallampe (rechts)in meine Werkstattleuchte. Dann heißt es mit dem Licht
geizen! Die Fotoplatinen sind nicht empfindlich wie Fotopapier, es reicht
wenn man nicht direktes Licht zulässt. Ich ziehe dann die Schutzfolie
von der Platine. |
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Auf
keinen Fall auf die Beschichtung fassen! Nun decke ich die Platine z.B.
mit einem großen Katalog sicher ab und schalte die Lampe ein. |
Belichtungszeit: Die habe ich vor
längerer Zeit in einer Serie von Versuchen ermittelt. Also die Zeit unbedingt selbst ausprobieren, es gibt auch andere Belichtungsmöglichkeiten Die Zeiten sind
bei unterschiedlichem Rohmaterial anders. Ich arbeite am P.S.: Die Glasplatte sollte nicht so fleckig sein wie auf dem Foto ganz links und die Folie sollte man auch richtig herum auflegen. Das ich die Platine spiegelverkehrt herstellte merkte ich vor lauter Fotografieren erst als ich sie bestücken wollte und genauer hinsah. Also Schrott produziert! ;) |
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Die belichtete Platine lege ich in einen Katalog oder in eine verschlossene Schachtel und begebe mich in die Küche. Nun wird's chemisch und ätzend, also mit Bedacht arbeiten und möglichst alleine. Zum entwickeln der Platine, dabei wird der Fotolack auf den belichteten Flächen abgelöst, setzt man 5 Gramm Natriumhydroxid (NaOH, Ätznatron) in 500ml kaltem Wasser an. Am besten eignet sich dazu eine Keramikschale die NUR für diese Zwecke reserviert bleibt. |
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Die Platine mit der Plastik-Pinzette aus der Schachtel nehmen und sie sofort in das Bad legen. (die Schale leicht kippeln oder die Platine mit der Pinzette bewegen) Jetzt geht alles sehr schnell, oft dauert es nur weniger als 1 Minute bis sich die Konturen der Leiterbahnen klar abzeichnen. Trotzdem noch etwas warten (19-15 Sekunden) damit auch kaum sichtbare "Schleier" entfernt werden. Die Platine nun entnehmen und unter dem Wasserhahn gründlich abspülen. (klares Wasser, nicht drauffassen) |
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Wenn sich die Leiterbahnen nun klar abzeichnen und alles andere blankes Kupfer ist, ist das schwierigste bereits überstanden. Als nächstes setzt man das Ätzmittel an. Hier verwende ich Natriumpersulfat und davon 200-250gr in 1000ml Wasser. Soviel benötigt man nicht, den Rest hebe ich in einer Plastikflasche auf. Der Ätzvorgang läuft wesentlich zügiger ab wenn man das Zeugs auf 40-50°C erwärmt. Dabei aber nicht übertreiben, deshalb das Thermometer ----------> |
Geduld, Zeit für ein"Käffchen".
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Der Ätzvorgang lässt sich optimieren wenn man die Schale immer kippelt damit immer frisches Ätzmittel über die Fläche strömt. Ganz gut ist es, wenn man immer wieder Luft an die Oberfläche lässt.. Alles fertig? Nun die Platine abspülen und abtrocknen, dann die Küche aufräumen. |
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Anmerkung: Vor lauter Fotografiererei hatte ich den "Platinenfilm" seitenverkehrt aufgelegt. Nicht nachmachen. Ich hatte das tatsächlich erst bemerkt als ich die Platinen bestücken wollte. ;)
BOHREN & BESTÜCKEN |
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Ich verwende Hartschaum oder Schaumstoffunterlagen in die man leicht die Füßchen der Bauteile stecken kann. Zunächst aber bohre ich die
Platine mit einer Minibohrmaschine "frei Hand". Dazu schaue
ich durch eine Werkstattlupe mit Beleuchtung und stütze die Hand
mit der Bohrmaschine etwas auf der anderen Hand ab, die die Platine hält.
So geht das viel zügiger als mit Bohmaschinenständern usw. |
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definitiv keine Durchmesser für einen Wanddurchbruch! Nach dem Bohren säubere ich die Platine auf Ober- und Unterseite gründlich indem ich mit Aceton die restlichen Lackschichten entferne. Wenn die Platine nicht noch Wochen herumliegt bevor sie bestückt wird, braucht man sie auch nicht mit Lötlack oder anderem "Zeug" zu beschichten. Zum Bestücken gibt es nicht so viel zu sagen, mit den flachsten Bauteilen anfangen, mit Drahtbrücken, dann Widerstände, Dioden usw. Ich stecke immer alle Bauteile einer Kategorie und das macht sich mit dem Schaumstoff "unten drunter" sehr gut. |
das war zu schnell, ich warte noch auf ein Päckchen mit Bauteilen |
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Anschliessend
ziehe ich die Unterlage ab, lege sie oben drauf und kann nun leicht die
Bauteile anlöten, die überschüssigen Beinchen abzwicken
usw. |