Dienstag, 11. Juni
Gegen 14 Uhr
fuhren wir mit unserem Chrysler (erinnert uns immer ein wenig an die
Staaten)
zum Flughafenhotel des Kempinski des FJS-Airports
München. Auf der Autobahn standen wir wegen eines
LKW-Unfalls
erst einmal eine halbe Stunde im Stau. Zum Glück hatten wir
reichlich
Zeit weil wir erst am nächsten Tag abfliegen sollten. Die
Kombination:
Mit dem PKW zum Kempinski, dort den Wagen für die Dauer der Reise
parken, morgens ausgeruht wenige Schritte bis zum Terminal hat sich
bestens
bewährt und wir werden es sicher nie wieder anders machen. Die
Übernachtung
kostet ca. 100 DM und das Parken für 4 Wochen noch einmal etwa 90
DM, da kann man doch nichts sagen. Wenn wir einen Flughafen Zubringer
Taxi
oder ähnliches genommen hätten wäre das zum einen auch
nicht
billiger gewesen und zweitens wäre dann da noch die Unsicherheit
mit
der Pünktlichkeit des Fahrers und die Sache mit den Staus
Am LTU- Schalter meldeten wir uns zum
„night check-in" und bekamen ohne Probleme auch Platzreservierungen
für
beide Flüge. Nach einem Bummel über den Flughafen und einem
Essen
im Restaurant sind wir zurück ins Hotel und haben uns aufs Ohr
gelegt
(ca. 22 Uhr)
Mittwoch 12. Juni
Den Weckdienst des Hotels brauchten
wir gar nicht. Ich wachte 2 Minuten vor unser geplanten Weckzeit um
4:30
Uhr auf. Kurz geduscht und ab zum einchecken. Im Boarding-Room reichte
die Zeit noch für 1 Tasse Tee und einen Apfel, dann wurden wir
schon
aufgerufen. Der Flug hatte etwas Verspätung und so waren wir um
8:15
in Düsseldorf. Es hatte ja etliche Wochen zuvor ein
Großfeuer
am Düsseldorfer Flughafen gegeben und so mußten wir den
recht
langen Aufenthalt von (3 ½ Stunden hieß es) in einem
Großzelt verbringen. Es war recht zugig und kalt und von einem
anderen
Teil des Zeltes tönte permanent das besoffene Gegröle
mehrerer
Kegelclubs herüber, die seit Stunden auf ihren Flieger nach
Mallorca
(Ballermann) warteten.
So gegen 11:15 gingen wir an Bord und um 12 hoben
wir ab. Die Plätze waren ganz o.K. und zuerst gab es mal einen
Begrüßungsdrink
und etwas Warmes zu essen. Dann liefen Werbefilme über Mallorca
(bitte
nicht schon wieder -> s.o.) und über die Duty Free-Artike. Moni
hat
fast 1 ½ Stunden geschlafen, mir fällt das auf Reisen immer
schwer. Während des Fluges gab es dann noch 3 Filme, Essen
natürlich
und zwischendurch auch mal einen Snack. Wir haben es ohne Probleme
überstanden.
Zeitverschiebung!
ANKUNFT IN SAN FRANCISCO
Am Zoll auf dem Flughafen war es etwas
chaotisch. Zuerst mußten wir ewig warten bis unser Gepäck
kam,
dann mußten wir erst Quarters wechseln um unser Hotel anzurufen
und
dann hatte das Hotel keinen Shuttle Bus. Wir mußten einen
allgemeinen
Shuttle-Service nehmen, pro Person kostete der $9. Am Handlery - Hotel
waren wir erst nach 17:00 Uhr und Cruise America war um die Zeit schon
geschlossen, also nix mit anmelden. Wir sind dann in der Nähe
einige
Kleinigkeiten einkaufen gegangen (Einweg-Rasierer, Obst und Bud). In
einem
Diner gab es ein köstliches Abendbrot. Es war sehr kalt und
stürmisch
und die Leute regten sich über das schlechte Wetter auf weil die
Türen
des Diner ständig aufschlugen. Nach den Anstrengungen der Reise
sind
wir um 20 Uhr in die Falle und haben mit einigen Unterbrechungen bis
zum
Morgen (6:30 Uhr) gepennt. Ich hatte ein kurzes Bad genommen und
bereits
Kaffee gekocht (steht im Hotelzimmer bereit). Das Hotelzimmer? Naja,
ein
typisches Übernachtungszimmer, für unsere Zwecke in Ordnung,
aber nicht gemütlich und schon gar keine Aussicht aus dem Fenster
(Klimaanlage im Lichthof). Das nächste Mal werden wir auch an eine
entsprechende Order bei der Zimmerauswahl denken !
Donnerstag, 13. Juni
Frühstück wieder stilecht im Diner.
Dann haben wir uns mit dem RV - Vermieter in Verbindung gesetzt und
anschließend
einen kleine Stadterkundung gestartet. Hier, mit dem City-Hotel war das
viel besser als beim ersten Mal, wo wir viele Kilometer von der City
entfernt
waren. Auf einem Streifzug durch Chinatown ging ich mal so eben ohne
Plan
in einen der Radioläden hinein. Ich habe mir einiges angesehen und
der Verkäufer wollte mir dann unbedingt eine Digitalcamera (die
kleinste
der Welt, von JVC) verkaufen. 400 Dollar sollte ich dafür
inklusive
„Docking-Station" und Zubehör bezahlen. Alles natürlich im
PAL-System.
Ich bin nun nicht derjenige, der gedankenlos „zuschlägt" wenn mir
jemand erzählt, er würde mir ein Schnäppchen anbieten,
da
werde ich erst einmal mißtrauisch: Warum macht er das? Ich hatte
zwar von den brandneuen Digital-Videocamcordern gehört, hatte aber
keinerlei Informationen oder gar Preise aus Deutschland im Kopf. Also
ließ
ich mich auf nichts ein. (später, wieder zu Hause, erzählte
ich
das einem Freund, der in der Videobranche groß geworden ist - der
wollte mich fast erschlagen wegen soviel Dummheit: 4000 DM kosteten zu
der Zeit die Cameras hier bei uns) Ich rede mit nun verzweifelt ein,
daß
das bestimmt ein Trick gewesen wäre.. (grummel grummel)
Pünktlich um 11:30 Uhr holte uns
der Zubringerbus von Cruise America ab. Eine Stunde später, nach
kurzer
Stadtrundfahrt um weitere Passagiere einzuladen, erreichten wir den
RV-Platz.
Nach einer ¾ Stunde kam unser RV vorgefahren. Die große
Überraschung,
es hatte erst 400mi auf dem Tacho, es war ganz neu, lediglich einige
Teile
der Campingausstattung waren etwas älter und es mußte noch
ein
Bauteil am Kühlschrank ausgetauscht werden. Während das
gemacht
wurde, räumten wir unsere Sachen ein und bekamen die Einweisung.
Gegen
15 Uhr verließen wir den Hof mit dem CHEVY VAN 30, 22feet
Auf dem Weg zum Yosemite
Nationalpark mit kleinen Abstechern! Zuerst räumten wir aber erst
einmal einen Supermarkt aus (grins). Sogar Whisky haben wir bekommen,
aber
keine Gläser, also Whisky aus Pappbechern, wie stilvoll! Als wir
den
ersten KOA-Campground der Reise erreichten war es bereits 19:30 Uhr und
nun gab es nur noch „Dosenfutter" . Bohnen mit Tomatensoße und
Hackfleisch.
Moni ging's in der Nacht nicht gut. Das Hackfleisch vermuteten wir als
Ursache.. (so ein Schreck gleich am Beginn der Reise, aber es ging noch
einmal gut)
Freitag, 14. Juni
Moni geht's wieder besser, dafür habe
ich jetzt Bauchkneifen und die Rache Montezumas.
(Was, Interessiert Dich nicht? Das hast Du davon, wenn Du
„persönliche"
Reiseberichte liest", hihi) Das restliche Hackfleisch haben wir dann
später
an Möwen verfüttert (als Rache!). Um 11 Uhr erreichten wir
den
Eingang des Yosemite-Nationalparks.
Campsites
waren nur noch in Wawona frei, bis dahin
waren
aber noch 1 ½ Stunden Fahrt. O.K. den Platz haben wir bekommen.
Wir sind dann noch ein wenig im Virgin River
herumgewatet, das Wasser war wirklich eisig kalt - aber es tat gut!
Auch
die Nacht war kalt.
Samstag, 15. Juni
Ich war wieder mal schon um 6 Uhr wach
(keiner weiß warum !?) Den Tag haben wir an verschiedenen Stellen
im Park verbracht und dabei sind wir immer weiter in Richtung des
östlichen
Eingangs gefahren. Als wir genug vom Park hatten, wir waren ja schon
einmal
hier, verließen wir ihn in Richtung Osten und durchquerten eine
Wüstenlandschaft.
Plötzlich tauchte vor uns der Monolake
auf, daran hatten wir eigentlich gar nicht gedacht. Am Visitor Center
erfuhren
wir von einer kleinen Stelle am See, wo man die eigentümlichen
Tufa
- Formationen ansehen kann. Da sind wir natürlich auch hin. Man
kommt
direkt auch ans Wasser und kann die vielen kleinen Krebs’chen sehen,
die
einzigen Tiere im See, so heißt es.
Mit Stolz weist man immer wieder darauf hin, daß seit Jahren der
Wasserspiegel des Sees wieder langsam steigt. Noch vor kurzem
befürchtete
man, wegen der Ableitungen aus den Zuflüssen (Trinkwasser für
die Ballungszentren des Westens) würde der See endgültig
austrocknen.
Man hat dann aber Gesetze erlassen, die die Wasserentnahme begrenzen um
so den See zu retten. Weiter ging es bis nach Tonopah.
Dort fanden wir einen sehr einfachen Overnight-Campground, allerdings
mit
„Full Hookups" also Strom, Frisch- und Abwasser und wer wollte kann
„natürlich"
auch Kabel-TV und Telefon bekommen.
Auf der Fahrt macht uns unser Auto etwas
Sorgen: Hin und wieder, vor allem bei Bodenwellen heult der Motor
plötzlich
auf, der Antrieb kuppelte aus (Automatik) alle Kontrollampen
blinkten
wie die Lightshow einer Disco - und dann - war es auch schon wieder
vorbei.
Ich habe mal vorsichtshalber an allen möglichen Kabeln gezogen und
rumgeklopft. Die Ursache war aber nicht feststellbar.
Sonntag, 16. Juni
Die heutige Fahrt war anstrengend. Durch eine
einsame Wüste schafften wir es gerade noch bis zur Tankstelle (das
muß scheinbar bei jeder Fahrt einmal so knapp sein!?). Ich hatte
mit Sturmböen zu kämpfen, die ganz plötzlich am Wagen
zerrten.
Da war es natürlich nichts mit entspannter Fahrt, da mußte
man
höllisch aufpassen! Am späten Nachmittag trafen wir dann auf
dem WATCHMAN Campground im Zions Nationalpark
ein, hier waren wir 8 Jahre zuvor schon einmal. Am Abend brachte ich
trotz
widriger Umstände den Grill am Platz in Fahrt. Bloß hatten
wir
vergessen solche ALU-Pfannen zu besorgen und zum Grill putzen hatten
wir
keine Lust. Es blieb also bei „Lagerfeuer" und Würstchen aus der
Pfanne.
Schön, daß die Anstrengung des Tages nach 1-2 (!!) Whisky,
einem
BUD bzw. BUD-LIGHT und am Feuer sitzend, wieder von uns abfielen. Noch
ein wenig plaudern, Kartenspielen oder Kniffeln und dann ist es
höchste
Zeit um in die Koje zu kriechen.
Montag, 17. Juni
Früh geht es los, Richtung Bryce
Canon. Eigentlich sollte man den in MONIKA-CANON umbenennen, sie
hat ihn zu ihrem Lieblings - Canon erklärt und mittlerweile
hängen
auch in der Küche 2 große Fotos von ihm an der Wand.
Im
Zion müssen wir dazu durch die Ost-Ausfahrt. Auf dem weg dorthin
ist
ein Tunnel, den RV´s und andere größere Fahrzeuge nur
zu bestimmten Zeiten passieren können. Weil der Tunnel relativ
schmal
und niedrig ist, muß man dann in der Mitte fahren. Der
Gegenverkehr
muß solange warten. In der Zeit von 8:00 Uhr bis 20:00 Uhr regeln
dann Ranger mit Walkie Talkies den Verkehr. Die Durchfahrt ist
allerdings
nicht umsonst, $10 sind hierfür fällig. Das geht aber in die
Kasse der Nationalpark-verwaltung und das ist o.K. denke ich. Gleich
nach
dem Tunnel lohnte es sich anzuhalten. Ein Fußweg geht den Berg
direkt
hinter dem Tunnelausgang hinauf zum Zion´s Canon - Overlook.
Boahhh
ein grandioser Blick über ein riesiges, von steilen
Felswänden
eingefaßtes Talbecken! Der Weg hin und zurück dauert incl.
andächtigem
Staunen etwa eine Stunde, sollte man wirklich nicht verpassen ! Von
Viewpoint
zu Viewpoint ging es dann weiter bis Panguitsch.
High Noon, wir erreichten den KOA-Platz in brütender Hitze. Der
Pool
war total kalt, ein wenig zu kalt- brrrrr. Erste Postkarten wurden
geschrieben
und die Wäsche war fällig. Viel hatten wir nicht mitgenommen,
das meiste kauften wir sowieso wieder ein (T-Shirts, Blusen, Hosen) Ha!
Und Alupfannen zum Grillen gab es auch! Wie sich rausstellte,
hätte
es das nicht gebraucht: Hier hatten alle Grills massive Stahlplatten,
sehr
geschickt!
Dienstag, 18. Juni
6:00 Uhr, los, los, schnell zum Sunsetpoint!
Der heißt nicht umsonst so, es ist wunderschön am Morgen das
Licht- und Farbenspiel anzuschauen. Dafür ließen wir vorerst
sogar das Frühstück ausfallen. Nach diesem Schauspiel fuhren
wir zum Inspiration Point, einem anderen
Aussichtspunkt
auf den Bryce. Im Visitor Center waren Ohrringe für Moni und ein
T-Shirt
für mich fällig und erst dann konnten wir in Ruhe
frühstücken.
Um 9:30 Uhr starteten wir zur Wanderung und wählten den Navajo
Trail aus. Es war schon ziemlich warm. Unten in einem
ausgetrockneten
Flußbett habe ich Monika beim Taiji gefilmt. Der Aufstieg am Ende
des Trails kostete mindestens 1 Liter Schweiß. Es ist toll,
daß
man hier im Bryce die Felsen durchwandern kann, es ist ein wenig wie in
einem Irrgarten und macht uns vielleicht deshalb soviel Freude, weil er
nicht so übergigantisch ist wie der Grand Canon. So gegen Mittag
fuhren
wir weiter, wollten eigentlich nur bis zum KOA beim Mt. Carmel, sind
aber
dann doch bis Page weitergedüst. Am
Glenn Canon - Damm sind wir in das Visitor Center gegangen um
uns
einen Campground empfehlen zu lassen. Natürlich haben wir uns auch
die Turbinen usw. angesehen, war schon recht beeindruckend.
Draußen
war es ohne die Klimaanlage des Autos dann schon unerträglich
heiß,
auf dem asphaltierten Parkplatz waren bestimmt 40 Grad oder mehr. Auf
dem
Campground des Tages standen Bäume der Sorte, wie sie jetzt auch
bei
uns im Garten wachsen. Wir nahmen einfach einige der herumliegenden
Samen
mit. (Darf man z.B. im Redwood-Forest auf keinen Fall machen!!)
Mittwoch, 19. Juni
So heiß wie es am Tage war, so kalt
war es in der Nacht. Bis 8 Uhr lagen wir in den Federn und gingen
dann wieder ein paar Kleinigkeiten einkaufen (Kühlschrank
auffüllen).
Wir suchten nach dem Antelope Canon. Wir
haben
schon oft tolle Fotos von dort gesehen und uns das alles mal selbst
anschauen.
Am Straßenrand entdeckten wir recht unauffällige Hinweise
zum
Upper
Antelope Canon. Das war es aber nicht, was wir suchten, dann
fanden
wir den Lower Antelope Canon. Die
Navajos,
denen das ganze Gebiet hier gehört, stellten sich als sehr
geschäftstüchtig
heraus. Ist ja auch eine der ganz wenigen Einnahmequellen hier in
dieser
kargen Landschaft. Für $15 pro Person gab's einen „Ritt" in einem
alten Ford, 8-Zylinder Pony mit röhrendem Auspuff. Nach etwa einer
Viertelmeile durch ein tiefsandiges, trockenes Flußbett standen
wir
am Ziel. 2 Stunden kann man sich hier aufhalten oder natürlich mit
einem anderen Wagen wieder zurückfahren. Wir standen zuerst noch
eine
Zeitlang blöd herum weil die Lichtverhältnisse zum
fotografieren
noch nicht so gut waren. Am besten geht es, wenn die Sonne senkrecht am
Himmel steht. Dann dringt das Licht in den etwa 150 Meter langen und
sehr
schmalen Spalt ein den sich bei größeren Regenfällen
das
Wasser in den hart gepreßten Sand fräst. Es sieht
gespenstisch
aus, wenn die Sonnenstrahlen die verschiedenen Rot- und Gelbtöne
des
Sandsteines zum Erglühen bringen. Tip: reichlich Fotos machen und
zwar mit langen Belichtungszeiten mit einem Stativ. Bei uns hat es
wunderbar
geklappt. Die Leute die gleichzeitig im Canon waren, hatten sehr
aufeinander
Rücksicht genommen so daß jeder ganz ungestört Bilder
machen
konnte. (Heute sitze ich hier und schreibe den Text, gestern wurde in
den
Nachrichten gemeldet, daß eine Flutwelle, die in den Canon
einbrach
mehrere Tote gefordert hatte - Da war man wohl zu leichtsinnig
gewesen!)
Weiter durch Navajo - Land
bis ins Monument - Valley. An einem der
vielen
Jewelery - Ständen am Straßenrand kamen wir dann doch nicht
vorbei. Es gab dort wirklich tollen Silberschmuck mit indianischen
Motiven,
Türkis und anderen Halbedelsteinen. Moni „erntete" 2 Ketten
für $35 und einen Ring für $6. Im Monument Valley haben wir
uns
für den MITTEN-VIEW Campground
entschieden.
Der ebenfalls unter Navajo Verwaltung stehende Platz hat zwar keinerlei
Hookups und liegt auf teilweise sehr unebenem Gelände, es ist aber
bei weiten der Platz mit der schönsten Aussicht auf das Tal. Den
Sonnenuntergang
genossen wir mit vielen anderen auf der Terrasse des Campground -
Restaurants,
danach gab es eine Pizza aus dem Backrohr des RV.
Wer mag, kann hier
tagsüber Rundfahrten mit Jeeps buchen oder auch selbst zwischen
den
Steinmonumenten herumfahren. Die besten Plätze kennen aber
natürlich
die Indianer hier. Die Nacht war so richtig trocken-heiß.
Donnerstag, 20. Juni
Ich bin gerade aufgewacht, als
der Himmel begann heller zu werden. Ich habe mir sofort die Fototasche
geschnappt und mich dann auf einen Hügel gesetzt um den
Sonnenaufgang
hinter den Monuments zu erwarten. Eine alte Frau in der Nähe
saß
auch schon da, meditierte und brannte Räucherwerk ab. Flash back
to
the 70´s ! Während Moni sich das ganze vom Bett aus ansieht
und im Halbschlaf noch einen apokalyptischen Film a´la Steven
Spielberg
zusammenträumt, verknipse ich einen halben Film, so toll war das.
Etwa halb acht sind wir dann weiter Richtung Capitol
Reef und Natural Bridges,
alles seeehr eigenartige Felsformationen, wie von einer anderen Welt!
Um
bestimmt 50mi zu sparen, wählen wir eine Abkürzung die genau
in Richtung Felswand führt. Wir kannten das ja schon: Kurz vor der
Felswand schlängelt diese sich dann durch eine Lücke oder
führt
dicht davor um den Felsen herum.... Denkste ! Kurz vor besagter Wand
und
mittlerweile viele Meilen hinter dem Abzweig, stand ein Schild mit dem
dringenden Hinweis, daß dieser Weg von nun an für Fahrzeuge
mit Anhänger nicht geeignet sei. Und nun wir, mit der Riesenkarre
und mit immer öfter auftretenden Motoraussetzern. Was blieb und
übrig
umkehren oder rauf - also rauf! Sehr steil war es, sehr eng und
rutschig.
es war nur eine Schotterstraße. Wenn nur der Motor nicht immer
spinnen
würde, das passierte ausgerechnet hier am
Valley
of the Gods alle paar Minuten.. Aber wir haben das dann doch
geschafft.
Kaum waren wir auf der Hochebene ging's aber los: Seitenwindböen
und
Gewitter mit heftigen Regengüssen.. Weiter, weiter ! Nur nicht
stehenbleiben,
lieber Motor! Gegen 14 Uhr erreichten wir einen Campground am Cohab
Canon und dort verbrachten wir einen halbwegs faulen
Nachmittag.
Um 21:30 Uhr haben wir uns eine Diashow auf dem Platz angesehen. Auf
vielen
Plätzen (den staatlichen) gibt's solche Veranstaltungen (Dias,
Filme,
Campfire- Treffen usw.) Das führen dort die leider heftig
unterbezahlten
Ranger durch um die Urlauber über die Natur und Besonderheiten der
Region zu informieren - eine tolle Sache!
Freitag, 21. Juni
Immer noch im Cohab Canon: Moni schleift mich
auf einen der umgebenen Bergketten (nur ca 100m höher) und wir
haben
einen tollen Überblick über das grüne Tal mit seinen
Obstplantagen.
Eine Weile streifen wir noch durch die zerklüfteten Berggipfel die
sehr bizarr geformt sind - dann braut sich wieder ein Gewitter zusammen
und das wollen wir hier oben besser nicht erleben. Unten im Tal fahren
wir weiter, halten jedoch an einer der Plantagen um Kirschen zu
pflücken.
Hier gründeten schon die frühen Siedler Schulen zum
Obstanbau.
Das Tal ist vom Klima her so günstig, daß es das ganze Jahr
hindurch Ernten gibt. An einigen Stellen geht man einfach in einen
Obstgarten
und pflückt sich was man gerne möchte. Am Tor steht dann nur
eine Waage, eine Tafel mit den Preisen und eine Schachtel wo man das
Geld
reintut. Was wir hier peinliches erlebten hat ich bereits auf der
Auswahlseite
erwähnt.
Die weitere Fahrt war sehr holprig und wir hatten starken
Seitenwind. Dazu kam, das der Wagen nun endgültig verrückt
spielte.
Glücklicherweise fanden wir gleich am Ortseingang von Price
eine
große Chrysler-Vertretung. nachdem unser RV durchgecheckt war
stellte
sich heraus, daß das Hauptstromkabel, welches die Bord- und die
Autobatterie
miteinander verbindet, sich gelöst hatte. Dadurch lag es an einer
schwer zugänglichen Stelle lose ausgerechnet auf dem
Auspuffkrümmer.
Die dreifache Isolation hätte sich irgendwann aufgelöst und
immer,
wenn eine Bodenwelle kam, schlug das Kabel mit "ungebremsten"
Batteriesaft
einen Flammembogen. So blieb von dem Daumenstarken Kupferseil gerade
einmal
ein dünnes Drähtchen über, auf dem Krümmer dagegen
konnte man erstarrte Kupfertropfen bewundern. Das hätte auch
schief
gehen können ! Nach 1 1/2 Stunden verließen wir Price in
Regen
und Hagelschauern und schafften es noch gegen 19:00 Uhr Vernal
zu erreichen nachdem wir uns zwischendurch bei Taco Bell den Wanst
vollgeschlagen
hatten. Toll, der beheizte Pool! Leider währte die Freude nicht
lange,
Blitze vertrieben uns aus dem Wasser. Vom letzten Einkauf hatten wir
noch
etwas Fleisch übrig und so gab's am Abend eine "chinesische
Gemüsepfanne"
Das besagte Fleisch war wohl eher zum Kochen geeignet, es war zäh
wie Leder aber was ein richtiger Camper ist, kennt keine Mühe!
Samstag, 22. Juni
Heute stand die Urzeit auf dem Programm (ohne "h"). Von
Vernal
vorbei
am rosafarbenen Dino am Wegesrand trieb es uns bis Jensen
und
noch
7 mi weiter bis Dinosaur Quarry. Dort hat man um eine gewaltige
Fundstelle
mit Bergen von Dinosaurierknochen ein Gebäude errichtet. Es gibt
etliche
Ausstellungsstücke zu bewundern, beeindruckend ist aber die
Bergwand
mit den Skeletten an denen immer weiter gearbeitet wird.
Folgt man dem Auto-Trail, gibt es an
verschiedenen Stellen Felszeichnungen der Ureinwohner (und einiger
unverbesserlicher
Touris) zu betrachten. Ich staune, daß man dort einfach
rangelassen
wird, bei uns wäre das alles hinter Glas oder hinter Gittern. es
kann
natürlich auch sein, das eine Kolonne "Ureinwohner" einmal im Jahr
die Artefakte auffrischt (! wer weiß?) Die Weiterfahrt zum KOA
des
Tages bei Manila am Rande des Flaming
Gorge Nationalparks hat fast 2 1/2 Stunden gedauert.... Ohne
Kaffee
eine Strecke zum einschlafen.. Angesichts dunkler Wolken war auf dem
Platz
die erste Tat: Grill anwerfen. Danach wieder Campingplatz-Leben:
Wäsche
waschen, lesen, dösen und am abend trotz stürmischem kalten
Wind
in den Pool - guuuuut..
Sonntag, 23. Juni
In der Nacht sprang die Heizung an. Zum
Frühstück
Bacon & Eggs (wir werden noch an Eiweißvergiftung zugrunde
gehen
)
Nach einem wichtigen Abstecher in eine Shopping Mall, Lebensmittel
und T-Shirts besorgen, starteten wir zu einer langen Fahrtstrecke durch
den Grand Teton. Der Verkehr war hier ungewöhnlich dicht und die
ganze
Zeit gab es plötzliche heftige Windböen, recht anstrengend!
Vom
KOA, den wir als Ziel ansteuerten und der der einzige, naja, sagen wir
mal, etwas ungepflegte seiner Art war, sind es noch etwa 36 mi bis zum
Yellowstone
Nationalpark. Der Campground liegt am Nordausgang des Teton.
Einen
Pool gab es hier nicht, wohl aber einen extrem heißen Jacuzzi mit
bestimmt 42 Grad Celsius (nach dem Thermometer meiner Uhr) Schon nach
kurzem
wurde uns richtig schwindelig, nichts wie raus, rot wie gekochte
Krebse (hihi). Es gibt hier sehr viele Mücken, entweder man zieht
sich dick an oder man schließt die Tür vom RV hinter sich
wenn
man auf Chemie verzichten will. Ich checkte dann noch unsere
Videocamera
durch weil es zwischendurch nach einer Störung aussah, aber es ist
alles in Ordnung, sie hält wacker durch: Its a Sony. Eine weitere
Reparatur steht an, der Kühlschrank fiel während der Fahr
öfter
mal aus, so daß wir ihn immer wieder kontrollieren mußten.
Eine Relaisplatine hatte sich gelöst, es gibt halt immer wieder
mal
was zu basteln (so scheint es). Jetzt läuft er also auch wieder
mit
Strom und nicht nur mit Gas.
Montag, 24. Juni
7: 45 Uhr : Start Richtung Südeingang Yellowstone.
Dort angekommen machen wir eine 40 Minütige Rast um den Old
Faithful zu begrüßen. Natürlich kamen wir auch
hier
nicht am Visitor Center vorbei (eine Videocassette für uns beide
und
1 CD für Monis Wartezimmermusik waren fällig). Über
Lautsprecher
wurde auf den Ausbruch des Gigantess Geyser
hingewiesen. Nichts wie hin,
100 Meter Lauf, Kamera fertig machen und schnaufend das Schauspiel mit
einem Auge sehen, mit dem anderen Auge den Kamerasucher überwachen
(das geht mit einiger Übung ganz gut). Der Geyser hat viel mehr
Power
wie Old Faithful, bricht aber nur unregelmäßig alle 7-10
Tage
einmal aus: Glück gehabt! In der Yellowstone
Lodge haben wir uns mit einem Eis gekühlt und mußten
danach zu unserem KOA weiterfahren. Wir hatten zwar reserviert (am Tag
zuvor angerufen), wollten aber kein Risiko eingehen, die Plätze
hier
sind stark belegt. Der Rest des Tages war zum Faulenzen und für
andere
Aktivitäten eingeplant. Masochisten saßen abends sogar im
Freien
(Mückenplage).
Dienstag, 25. Juni
der große Tag des Yellowstone: wir
entschlossen
uns für die "Lower Loop Road" mit den Stationen:
Lower Geyser Basin, Fountain Paint Point mit
dem Great Fountain Geyser, Midway Geyser Basin, Biscuit Basin, Black
Sand
Basin, Mud Volcano und Sulphur Caldron und als Abschluß Norris
Geyser
Basin und den Echinous Geyser. Der letztgenannte gefiel uns auch
bei unseren ersten Besuch hier besonders gut weil man sehr nahe
herankommt
und von einer Tribüne ganz bequem in seinen Pools schauen kann.
Auf einem Parkplatz lernen wir zufällig ein
Pärchen aus Ulm kennen, daß mit dem eigenen Motorrad
unterwegs
ist. Auch sie sind zum dritten Mal in den USA. Bei einem kurzen Plausch
stellt sich heraus, das wir ganz ähnliche Erfahrungen und
Vorlieben
haben wie die Beiden. (Inzwischen ist daraus fast sowas wie eine
Freundschaft
geworden)
Im Imax - Kino haben wir uns gegen 19:00 Uhr einen
der gigantischen Filme angesehen. Gegen den Hunger unternahmen wir
diesmal
einen Zwischenstop im Kentucky Fried Chicken. Erst um 20:30 Uhr wieder
am Platz, einen Whiskey, ein eiskaltes Budweiser und
Johanniskrautöl
gegen die tagsüber etwas angerösteten Hautstellen. Puhh,
anstrengender
Tag aber unvergeßlich. Man spürt förmlich, wie
dünn
die Kruste unter den Füßen ist, ob die noch lange hält?
Heute lösen wir die Frage nicht mehr, noch ein Spiel Canaster und
dann: Chhhhhhhhrrrrrr Püüühhhhhh
Mittwoch, 26. Juni
Heute folgten wir der "Upper Loop
Road". Norris ließen wir erst einmal links liegen und
fuhren
gleich zu den
Mammoth Hot Springs. Die Straße
glich einem Kartoffelacker und das bei Hin und Rückfahrt (2x 14
mi)
Kurz vor Mammoth Hot Springs ging eine schmale Aussichtsstraße
von
der Hauptstraße weg, die muß man sich merken, sehr
schön
! Von einem Parkplatz aus hat man auch die Möglichkeit die MHS von
oben nach unten zu durchqueren. Wir nahmen aber nur einen kurzen Trail
und kamen dabei ganz dicht an die Quellen und einige sehr schöne
Sinterformationen
heran. Danach fuhren wir zu dem schon vom ersten mal bekannten
Hauptparkplatz
am Fuße der MHS und stiegen die Laufstege nach oben. Große
Enttäuschung: In den letzten 4 Jahren hat sich offenbar
irgendetwas
entscheidendes im Untergrund geändert. Während damals noch
die
ganze Wand voller Aktivität und Wasser war, ist inzwischen der
größte
Teil ausgetrocknet und zusehens verfallen. Von den weißen und
farbigen
Formationen sind meist nur noch graue, unsansehnliche Trümmer
zurückgeblieben.
Zurück über die Holperstrecke und
bei Norris Kaffeepause. Da trafen wir die
Ulmer wieder ! Auch im Basin bei Norris gab's weniger Aktivität.
Wir
mußten uns allerdings etwas ranhalten, denn es begann zu regnen.
Nichts wie zurück zum Campground. Moni ging noch einmal waschen
und
plauderte eine lange Zeit mit einer alten Lady. Sie und ihr Mann seien
in Rente und außerdem haben sie ihre Hühnerfarm mit 10.000
Chicken
verpachtet. Ihre Zeit verbringen die Beiden nun mit Reisen. Auch nicht
übel-nur leisten muß man sich das können !
Donnerstag, 27. Juni
Tschüß Yellowstone, wir kommen
wieder ! Trotz wieder einsetzendem Seitenwind und einigen
Road-Work-Stops
kamen wir bis Mountain Home (westlich von
Yellowstone), es ist wieder ein reiner Fahrtag, aber kein langweiliger!
Der KOA liegt mitten im Industriegebiet, auf dem Platz selbst merkt man
davon zum Glück nichts mehr. In der Ferne sehen wir einen riesigen
Rauchpilz..
Freitag, 28. Juni
Nach 1 Stunde hektischer Freeway-Fahrt ging
es auf "normalen" Straßen weiter in RichtungOntario.
Unterwegs entdeckten wir zufällig ein MinuteLube und ließen
bei der Gelegenheit gleich den bei 3000 mi vorgeschriebenen
Ölwechsel
machen. Wir mußten etwas warten und konnten nebenbei noch zur
Bank,
einige Reiseschecks einlösen. Die Reise führte uns dann noch
weiter bis Lake View in Ontario.
Samstag, 29. Juni
Um 9 Uhr sind wir vom Campground weggekommen. Wir hatten
am Vorabend beschlossen, nicht dicht an der Küste entlangzufahren
sondern noch einen Abstecher zu den Oregon-Caves
zu machen, wir können einfach keiner Höhe widerstehen!
Natürlich
wieder ein KOA-Platz (nein, noch immer besitzen wir keine Anteile !)
den
wir um 14 Uhr erreichten. Wir hatten einen tollen, schattigen
Standplatz
an einem Bach. Nach den langen Touren eine sehr erholsame Pause. Den
KOA
bei Crescent City haben wir für 2
Nächte
vorgebucht.
Sonntag, 30. Juni
Auf zu den Oregon Caves.
Im Visitor-Center empfing uns ein netter Ranger, der 4 Jahre zuvor in
Bayern
auf der Zugspitze war, da war natürlich wieder ein ausgiebiger
Plausch
angesagt - macht ja auch immer Spaß! Wir bekamen eine echt gute
Straßenkarte
die sogar in Deutsch war - das ist Service! Mann, war das ein
Glück:
Bis die Tour in den Caves losging, hatten wir noch 40 Minuten Zeit,
Zeit
genug für Monis 2. Ring und 2 weitere CD´s mit
Naturklängen,
die heute die Patienten im Wartezimmer immer zum Fenster rennen lassen:
" was denn, regnet es schon wieder ??" (hihi) Dann die Tour: Echt gut,
zum Teil sehr enge und niedrige Gänge und steile Treppen, aber
auch
für ängstliche Gemüter war das mit Spaß verbunden.
Bei jedem vorstehenden Felseck wurde von vorn nach hinten lautstark
durchgegeben
"low bridge !!" Ein Fest vor allem für Kinder und Kindgebliebene!
Nach 75 Minuten erschlug uns fast die feuchte Hitze im Freien. Ich
fütterte
noch zwei Vögel (Stellar Jay´s (Blue Jays)) aus der Hand und
nach der Pause mit Kaffee und Boritos fuhren wir weiter.
Der vorbestellte KOA lag am Rande des
Redwood National Parks. Abends wieder einmal eines der
unvergleichlichen
USA-Steaks. es war aber recht kühl und so mußten wir uns am
Feuer wärmen.
Montag, 1. Juli
Heute konnten wir das Meer genießen, zuvor liefen
wir jedoch einen alten Indianer-Trail entlang, der führte an der
Küste
entlang zu einigen Viewpoints und dann zurück durch den "Urwald"
(Küstennebelwald).
Ganz gut um die Füße zu bewegen und den Geist zu entspannen,
aber nicht unbedingt empfehlenswert. Ein Stück weiter ging ein
anderer
Weg die Steilküste hinunter zum Pazifik. Baden kann man vergessen,
das Wasser hat vielleicht 10-12 Grad. Aber ein Fußbad ist immer
gut.
Wir liefen ein Stück den Strand entlang und bekamen nasse
Hosenbeine.
Ich stand gerade mit dem Rücken zum Wasser, als Monika die Augen
aufriß
und rief: "Da, schau, da, da.." Ich wirbelte herum und sah gerade noch
einen Seehund oder etwas ähnliches abtauchen.. Der hat wohl nach
Seinesgleichen
Ausschau gehalten !? Jedenfalls bekamen wir ihn nicht mehr zu Gesicht.
Nach ausgiebiger Meeresluft-Inhalation :) wieder zurück
zum Auto. Am Hafen von Cresent stießen wir auf eine
unübersehbare
Reklame von Waterworld. Da sind wir dann auch rein, fühlten uns
aber
verarscht (sorry): Es war geradezu lächerlich was einem da geboten
wurde: Ein "Streichelbecken" mit einigen Seesternen (u.a. auch Harry,
dem
dreibeinigen, den ein Krebs den Rest abgefressen haben soll)), Seeigeln
und anderem Getier, einem Becken mit einem traurigen Seehund, der
Kunststücke
vorführen muß um an sein Fressen zu kommen und einige
Dutzend
Aquarien, an denen die Führung in Windeseile vorbeizischt. Da
reißen
es auch die Haie im Dreckwasserbecken nicht mehr raus. (Abzuraten,
obendrein
auch teuer). An der Tankstelle gegenüber gab es nicht nur Benzin
sondern
zur Abwechslung auch mal Gas damit war die Heizung in der Nacht
gesichert.
Dienstag, 2. Juli
Die Fahrt ging weiter durch den Redwood
Nationalpark. Da wir wieder den nächsten KOA vorgebucht
hatten,
gab es keinen Grund zur Eile und so wanderten wir hier und da durch den
Wald mit den riesigen Redwoods und konnten in Eureka in aller Ruhe
einkaufen.
Am frühen Nachmittag kamen wir auf dem Platz in
Fortuna an. Wir mußten Pläne für die
nächsten
Tage machen und hatten uns den angeblich schönsten Campground an
der
Westküste (KOA, Mendocino) ausgesucht. Zu unserer
Enttäuschung
war der jedoch bis nach dem 4. Juli total ausgebucht. Also kein Platz
am
Strand sondern einer in Sacramento.
Mittwoch 3. Juli
Den zweiten Tag hier am Platz
haben wir problemlos canceln können, wir wollten den 4 Juli in
Sacramento
verbringen. Es lag eine Strecke von ca 300mi vor uns. Bei jedem
Tankstop
holten wir uns einen großen Becher Kaffee, das war schon
Tradition.
Im Wohnmobil taten wir dann aber erst noch eine Portion Instant Kaffee
dazu. So wurde aus dem "Coffee" Marke 1 Löffel auf 5 Liter,
dann auch ein aufmunterndes Heißgetränk. Hier fanden wir
eine
Tankstelle, die zum gewohnten Preis Espresso anboten. Moni holte 2
"french
roasted medium" Das hat mich fast umgehauen: Das Zeug war
tatsächlich
so stark wie Espresso und davon 0.2 Liter !!!! Die Amis kennen keine
Gnade
! Also ich habe den dann trotz Verdünnung nicht trinken
können
;). Nach einem weiteren Zwischenstop bei Taco Bell mit reichlich Tacos
und Grünzeug gestärkt erreichten wir dann doch recht
gestreßt
unseren Campground bei Sacramento. Die
letzten
Meilen auf dem Freeway waren recht hektisch, wie immer in
Stadtnähe.
Zudem verpaßten wir die Ausfahrt und erst in Davis konnten wir
umdrehen.
Von dieser Seite aus kommend, war der Platz auch gut ausgeschildert.
Wir sind ja heute kaum rausgekommen
aus dem Wagen und als wir die Tür öffneten trauten wir
unseren
"Temperaturfühlern" kaum, es waren stattliche 35 Grad Celsius !
Gut,
daß es hier einen extra großen Pool gab. An einem See am
Platz
haben wir abends noch altes Brot an Enten und Gänse
verfüttert.
Donnerstag, 4. Juli
Der große Tag für Amerika:
Die Ganze Reise über hörten wir vom Independence
Day (nicht vom Film). Da gab es Sonderangebote angefangen beim
Donut-Special,
über Feuerwerk bis hin zum Independence-Day-Special-Sale beim
nächsten
Gebraucht- oder Neuwagenhändler. Wir hatten unsere eigentliche
Reisezeitplanung
extra um eine Woche verlegt um den Nationalfeiertag mal aus der
Nähe
zu sehen. Das konnte ja noch was werden !?
Um 10 Uhr am Vormittag eroberten wir die
historische
Altstadt von Sacramento nachdem wir den etwas versteckt gelegenen
Parkplatz
für RV's (kostenlos, sonst ist Parken sehr teuer) endlich gefunden
hatten. Man hat in der Altstadt alles im alten Stil erhalten. Also
Holzhäuser
und hölzerne, überdachte Gehsteige. Sehr schön anzusehen
und jede Menge Geschäfte und einige andere Sachen zum anschauen.
In
den Innenhöfen gibt es zum Teil tolle kleine Kneipen oder
Restaurants
mit sauguter, fetziger Livemusik - sehr zu empfehlen! Natürlich
darf
man auch den Pier mit den Raddampfern, das Eisenbahndepot und das
Discovery-Museum.
Als uns die Mittagshitze reichte, gingen wir wie viele andere in das
moderne
Plaza-Shopping Center. Sehr beeindruckend, sowohl von der Vielfalt der
Läden wie auch von der sehr angenehmen Athmosphäre. Die
Architektur
ist recht aufgelockert und bietet den Gästen an vielen Orten
Gelegenheit
zum Hinsetzen und Ausruhen. Straßenkünstler und Musikgruppen
(thematisch passend zu den thematisch ebenfalls unterschiedlichen
Lichthöfen)
laden geradezu zum verweilen ein. Und noch dazu kam : es ist schön
kühl hier und was gutes zu Essen gab es auch sehr preiswert in
einem
der Selbsbedienungsrestaurants. Im Übrigen schaut hier niemand
dumm,
wenn man sich einfach irgendwo an einen Tisch setzt und nichts
verzehrt.
Wer allerdings einschläft, der dürfte recht schnell mit der
Security
Bekanntschaft machen, denn "Penner" hält man sich sehr erfolgreich
vom Halse - Letztendlich soll ja hier Umsatz gemacht werden .
Wir sind dann aber wieder
zum Campground zurück um uns für den Abend auszuruhen. Gegen
19 Uhr sind wir wieder in die Altstadt um dort auf das große
Feuerwerk
zu warten. Was uns wunderte: Je später und dunkler es wurde, desto
weniger Menschen waren unterwegs - und das am Feiertag?? Noch
merkwürdiger
war der Umstand, daß wir oft von anderen Leuten gefragt wurden,
wann
und wo denn das Feuerwerk wäre..Keine Ahnung, hätten wir
selbst
gerne gewußt! Erst ein total bekiffter Späthippie
erklärte
und grinsend und mit großer Gestik, das das Feuerwerk dieses Jahr
ganz kurzfristig verlegt wurde weil die Stadtverwaltung wegen der
Trockenheit
(!?) zu große Sorge um die Altstadt hatte. Zu den Fairgrounds war
der Weg aber viel zu weit und noch komplizierter - so kam uns
jedenfalls
die Wegbeschreibung vor: Der Typ fuchtelte mit seinen Armen durch die
Luft
wie ein Karate-Kämpfer, der sich gegen einen Schwarm Wespen wehren
mußte ;)
Hmmm - Enttäuschung macht sich breit, nicht nur bei uns. Wir sind
dann zur Brücke über den Sacramento-River
und dort auf dem Parkplatz zündelten einige Puertorikaner mit
kleinen
mitgebrachten Fackeln und einigen Krachern. Am Abend zuvor soll auf dem
Fluß eine Mondschein-Bootsparade gelaufen sein (haben wir nicht
gewußt
- seufz!) Es blieb also nicht anderes übrig als zum Platz
zurückzufahren
- wir wollten den Amis doch beim feiern zusehen und ggf. helfen.
Was haben wir gestaunt, als wir etwa 20 vor
Zehn den Campground erreichten: Nirgendwo ein Ton, nirgendwo Licht oder
irgendeine Spur von Feier - Totenstille!? Die lagen alle längst in
der Koje, lediglich unser Nachbar war wach. Als ich unser RV wieder an
Wasser, Abwasser und Strom anschloß konnte ich einen kurzen Blick
in dessen Reisebusgroßes RV werfen: Da saß der doch in
einem
Riesen-Polstersessel mit einer Dose Cola-Light und schaute im TV eine
uralte
Folge von Bonanza an - das gab mir den Rest! Später
hörte
ich, daß eigentlich nur in den Metropolen, auf einigen
Campgrounds
wie z.B. dem in Mendocina (grrrrrr!) gefeiert wird. Ansonsten nutzt man
den freien Tag zum ausruhen und zum früh schlafen gehen. (Tja, wie
man sich doch irren kann!) Gute Nacht America, sagten wir uns, nahmen
noch
einen Jack Daniels und uns dann ein Beispiel an den Amis.. Chrrrrrr
Pühhhhhh
Freitag, 5. Juli
Wie noch in der Nacht besprochen fuhren wir nach Folsom
zu den Factory-Outlets. Dort sollte es heute ein Rodeo geben. Das fing
aber erst abends nach 20 Uhr an und das war uns einfach zu spät
und
obendrein auch sehr teuer. wir gaben dann dafür einiges Geld bei
Levis
und Nike für Klamotten und eine Reisetasche aus - wie sollten wir
denn sonst unsere in den USA gekauften Sachen mit nach Hause bringen ?
(War aber so geplant !). Es ist wirklich vieeel billiger hier, oft nur
1/3 von den Preisen bei uns zu Haus. In den Outlets muß man nur
aufpassen,
dort sind die Supersonderangebote oft (nicht immer) fehlerhafte Waren.
Es kann sein, daß irgendwo ein fast unsichtbarer Farbfehler ist,
es kann aber auch sein, daß ein Hosenbein die Naht hinten hat:
Also:
Zeit nehmen, anprobieren, erst dann kaufen. Besonders auffällig
sind
hier die Preise für Spielsachen. es ist einfach kaum zu glauben,
ein
komplett eingerichteter "Kaufmannsladen" von Fisher-Price für
nicht
einmal $50, der kostet bei uns mit Sicherheit das 5fache: Kuscheltiere
ab $2 aufwärts und wirklich gute. Viele neue Sachen, die ich bei
uns
noch nie gesehen habe, auch viel Mist, sicher! (Beim Rückflug
wunderte
ich mich dann auch nicht, daß die Besatzung alle Kisten und
Taschen
voller Spielzeug mit an Bord nahmen)
Die Rückfahrt über den Freeway war
genauso heavy wie schon gewohnt - es macht sich leider im
Straßenverkehr
eine "Europäisierung" breit, d.h. die Rücksicht nimmt ab und
der Krieg auf der Straße wird häufiger - eine sehr, sehr
traurige
Angelegenheit. Besser wäre: Wir würden im
Straßenverkehr
amerikanischer werden: gelassener, defensiver! Nun, wir haben es
dennoch
bis zum Campground geschafft und unsere gefiederten Freunde vom anderen
Ufer des Sees mit Brot angelockt und gefüttert......
Samstag, 6. Juli
Heute Ruhetag: POOL, SONNEN, POOL, DÖSEN, POOL usw..
(hatten
wir uns echt "verdient")
Sonntag, 7. Juli
Der große Putztag! Nach einem gemütlichen
Frühstück
mußten wir unsere Taschen packen (oh Wunder, es paßt alles
rein !)
Dann wurde das ganze RV innen auf Hochglanz gebracht. Es war
schließlich
unser letzter Tag mit dem Gefährt. Nach getaner Arbeit hatten wir
noch reichlich Gelegenheit am Pool mit einer Schweizer und einer
Amerik.
Familie zu plaudern. Am späten Abend versuchte ich noch
übriggebliebenes
(Holzkohle, Anzünder, Lebensmitteldosen usw.) auf dem Platz zu
verschenken
- hat fast na Stunde gedauert, immer wieder wird man in einen Smalltalk
verwickelt :)
Die letzte Runde Kniffel wurde gestartet.
Montag, 8. Juli
Der Wecker schreit um 6:30 Kikerikiiiii oder so!
Trotz kühler Morgentemperaturen aßen wir draußen um
nicht
wieder Krümel zu verteilen. Punkt 8:10 Abfahrt in Richtung Oakland.
Dichter Verkehr auf dem Freeway, heute ging es aber ohne Streß.
Nach
82mi kamen wir um 9:45 Uhr bei Cruise America an. Das auschecken ging
so
schnell, daß wir vergaßen, den von uns nachgekauften
Abwasserschlauch
abzurechnen - haben wir den Leuten glatt $6:99 geschenkt. Mit den
Meilen
haben wir uns ganz schön verschätzt. Wir mußten 1000mi
nachzahlen, je 29 cent die Meile. Auf die Abfahrt des Shuttle-Busses
mußten
wir noch 1 Stunde warten bis drei erwartete Holländer eintrafen.
Dann
brachte er uns zu unserem Stadthotel nach San
Francisco.
Im Handlery kamen wir so noch vor 12
Uhr an und man sagte uns, unser Zimmer sei leider noch nicht fertig.
Man
bot uns deshalb als "Ersatz" ein anderes Zimmer "vorne heraus" an.
Wahnsinn!
Wir bekamen ein wirklich tolles Zimmer im 3. oder 4. Stock mit guter
Aussicht
auf das Straßenleben und riesigen Fenstern von der Decke bis zum
Boden die man sogar öffnen konnte. Hier ließ es sich 2 Tage
gut aushalten. Weitere Ausstattung: eigene Kaffeemaschine, TV(ist ja
klar),
1 Couch, 2 Sessel, Couchtisch usw. Der Service war sehr aufmerksam,
abends
wurden die Betten vorbereitet, auf jedem Kopfkissn lag ein
"Betthupferl"
und sogar Monis kleiner Dalmatiner (der bellt und knurrt grimmig wenn
man
ihn drückt), hat das Zimmermädchen auf dem Kissen plaziert.
Am Nachmittag bestiegen wir die Cable
Car und fuhren zur Fishermans Wharf. Hier
wurden uns wieder die vielen Touristen bewußt - selten so viel
Deutsch
gehört. Unser erstes Ziel war Der Pier an dem die Fähren nach
Alcatraz
ablegen. Leider waren die Fähren bis Mittwoch 14:15 Uhr ausgebucht
- stand auf großen Displays zu lesen. Noch während wir uns
enttäuscht
besannen, sprangen die Displays auf Donnerstag um - absolut keine
Chance
ohne Tagelange Vorbestellung! Am Pier 39 haben wir uns die Seehunde
angesehen,
das Underwater-World schien interessant, aber für $14 pro Person
wollten
wir dann doch nicht - vielleicht hatten wir inzwischen auch genug Natur
gesehen ;). Wir schlenderten noch eine Weile herum und nahmen
dann
wieder die Cable Car zum Hotel. Ich habe die halbe Nacht am offenen
Fenster
gesessen und das Straßenleben beobachtet, z.B. daß um 22
Uhr
die Leute wie auf Signal hin aus Hauseingängen und aus
unterirdischen
Lagerräumen mit ihren Mülltonnen und Containern auftauchten
und
diese an den Straßenrand stellten. Da tauchten auch schon die
ersten
Homeless People auf. Wer von denen mag, bekommt von der Stadt einen
speziellen
Karren geliehen. Mit denen ziehen die Leute dann herum und durchsuchen
den Müll nach verwertbarem, vor allem nach Glas und Metall. Es
scheint
da jeder der "Penner" sein Revier zu haben. Nach ein, zwei
Stunden
ist das Ganze vorbei und die Karren wurden offenbar in einer Garage
untergestellt.
Am frühen Morgen kam ein städtisches Fahrzeug und holte das
Zeug
ab. Dabei gibts für jeden Stoff Geld, je nach Gewicht.
(Übrigens
gibts Rohstoffstationen auch auf manchen Supermarktparkplätzen
aber
immer gibt es Geld für die Stoffe. Am bekanntesten ist "cash for
cans"
, ein Unternehmen, das Aludosen sammelt)
Dienstag, 9. Juli
Nach dem Frühstück im gleichen Diner
wie vor 4 Wochen ging es zu Fuß nach Chinatown, ganz in der
Nähe.
Moni durchforstete alle möglichen Läden nach Taiji- Schuhen
mit
Gummisohlen, bekam aber nur solche mit Stoffsohlen. Dafür war eine
bestimmte Ginseng-Art ein echtes Schnäppchen: 800 Gramm für
$28.70!
Zu Haus bezahlt man fast das zehnfache. Das Zeug ist hart wie ein
Glasbaustein und
sieht aus wie Plastik. Naja, Shopping - zwischendurch
mußten wir ins Hotel zurück: Abladen ! Mit einem Bus
sind
wir dann zum Golden Gate Park.
Hängen
geblieben sind wir dann in einem Naturkundlichem Museum mit
Planetarium,
Erdbebensimuation, Bärenabteilung, Dinos usw. Der Besuch in
amerik.
Museen lohnt sich meistens, die sind völlig anders wie unsere:
Nicht
so steril und belehrend, eher ist alles wie bei einer Show, gut
gestaltet
und ausgeleuchtet. Um 17 Uhr setzten wir uns wieder in den Bus zum
Hotel.
Dort in der Nähe war einer dieser abgedrehten "Psycheledic-Shops"
mit allem möglichem Kifferzubehör, Greatful-Dead T-Shirts
usw.
Ich habe eine Repro eines Jimi Hendrix Plakates erstanden, von der
Deutschland
- Tour im Januar 69!
Abendessen gab es heute mal bei einem echten
Chinesen,
toller Laden das! Vor allem zuzusehen wie das läuft wenn eine
Großfamilie
an den großen runden Tischen mit drehbarer Tischplatte
abgefertigt
wird - Mann oh Mann ! Meine Ente war etwas fett und mußte mit
einem
"Hieb" Jack Daniels im Hotel verdaut werden. Dem TV-Abend stand nichts
mehr im Weg, unsere Füße waren ohnehin nicht mehr zu
gebrauchen.
Mittwoch, 10. Juli
Unser Abreisetag: etwas wehmütig das letzte
Frühstück
im Diner, aber den Kopf auch voll mit Eindrücken der Reise. Um 12
Uhr brachte uns der Hotel-Shuttle Bus zum Flughafen. Der Flug ging zwar
erst um 16:30 aber man sollte schon 31/2 Stunden vorher da sein, wenn
man
sich Plätze sichern will. Das taten wir dann auch und hatten auf
dem
Rückflug wieder Fensterplätze.
Tja - und das war's dann auch mit der dritten Tour, einige Stunden später hatte uns die rauhe Unherzlichkeit der Heimat wieder. Wenigstens unser Hund nahm uns bei der Heimkehr freundlich auf. Ähhh- wann fahren wir das nächste Mal ??