Coast to Coast
ein persönliches Reisetagebuch einer USA-Reise im September 1992

 „On the Road again"
USA - Reise im September 1992

        Sozusagen mit 1 ½ Jahren Verspätung wegen des Golfkriegs und Schwierigkeiten bei der Buchung eines Wohnmobils war es dann endlich wieder so weit: Unsere 2. USA-Reise konnte beginnen. Wie beim ersten Mal hatten wir uns (meine Frau und ich) eine Menge vorgenommen. Diese zweite Tour sollte uns von der Ostküste zur Westküste führen. Der Zeitplan war einigermaßen knapp bemessen - aber wir wollten eigentlich nur erst einmal einen Eindruck von den Regionen bekommen. Bei zukünftigen Reisen wollen wir dann gezielt und mit viel mehr Zeit reisen.

Montag, 31. August
        Nach einer kurzen Nacht wurden wir von unserem Wecker um 4:30 Uhr aus dem Schlaf gerissen (naja, eigentlich haben wir beide auf das Klingeln gewartet ) Da wir alles über’s Wochenende gut vorbereitet hatten, brauchten wir uns nur noch von Pluto unserem Hund und Panther, dem Kater zu verabschieden und die Hühner aus dem Stall zu lassen. Das Haus und Tiere würde unsere Nachbarin während unser Reise versorgen. Eine Bekannte brachte uns zum Bahnhof Giengen. Der Zug nach München hatte bereits in Ulm 5 Minuten Verspätung und die Hoffnung, er würde die Zeit wieder einholen, erwies sich als falsch. Die Verspätung wuchs und wuchs, und mit ihr unsere Nervosität. Wir stiegen dann schon in Parching aus wo wir mit Koffern und Taschen im Dauerlauf gerade noch die S-Bahn zum Flughafen erwischten. Völlig erschöpft kamen wir dann zwar noch rechtzeitig zum Flughafen aber leider zu spät um gute Plätze im CONTINENTAL-Flieger zu bekommen. Wir saßen also genau in der Mitte. Die Kontrollen waren extrem gründlich (Golfkrieg). Die Sitzplätze im Flieger waren extrem eng und auch das Essen war alles andere als gut.
     Mit verbogenem Rücken setzten wir um 13:30 Uhr unser Füße auf den Boden des New York Airport.
Weil wir die Reise bei verschiedenen Veranstaltern und nicht „alles aus einer Hand" buchten, hatten wir auch keinen Shuttle-Bus zum Hotel. Wir schleppten also unser Gepäck zum Bus-Terminal und von dort ging es bis zur 42st Street zum Busbahnhof im 3. Stock (!!)  Raus aus dem Busbahnhof, da kam schon ein Schwarzer auf uns zu: „Taxi to Hotel !?.. Taxi to Hotel !?.." Genau, dachten wir. Das paßt prima, dachten wir uns und der Typ wollte dafür $10 haben. Unsere Vermutung, daß er uns zu seinem Taxi bringen würde erwies sich schnell als Irrtum. Er hielt ein vorbeifahrendes Taxi an und half die Koffer zu verstauen. Der Typ war zwar nett aber 10 Bucks waren glatt zuviel.. Hihi, reingefallen! Das Taxi hat dann auch nur noch  $5.50 gekostet. Unser Übernachtungshotel lag Midtown-Manhattan (NEWTON) und das Zimmer war eines der Zimmer, die alle Durchreisenden bekommen wenn man nicht ein „gutes" Zimmer bei der Buchung verlangt (zwar sauber  und mit allem was dazugehört, aber mit Aussicht zum Fabrikinnenhof).  Wir sind dann noch einige Blocks den Broadway raufgelaufen und haben etwas Obst und was zum trinken gekauft. Nachdem wir uns die Plauze bei MC Donalds vollgeschlagen hatten wollten die Füße nicht mehr. (Nach MEZ war es ja auch schon 23:30 Uhr!) Also zurück zum Hotel, ein BUD auf Eis gelegt, eine heiße Dusche genommen und aufs Bett gelegt und TV geschaut. Der Wetterbericht meldete 26-30 Grad Celsius aber bewölkt.... Morgen fahren wir erst einmal zum Battery Park . Gute Nacht.
Dienstag, 1. September
    Natürlich waren wir nach Ortszeit schon zwischen 2 und 4 Uhr wach, plaudern, wieder TV glotzen, weiterpennen und den Jet-Lag verdauen. Am Morgen dann erst einmal ein kräftiges Frühstück im nächsten Diner und danach mit der Buslinie 104 bis zum Timesquare und weiter mit dem M10. Mist: Der Film im Fotoapparat ist alle und die leeren Filme lagen sicher im Hotel !  Diafilm besorgen: 24 Aufnahmen für $7.50 - teuer, aber wir waren schon froh überhaupt einen Diafilm bekommen zu haben.  Wir haben die Fähre nach Staten Island gesucht und nach einiger Suche auch gefunden. 50 Cent kostet die ca. 20 minütige Rückfahrt, die Hinfahrt  mit perfekter Aussicht auf die Skyline von Manhattan und dicht am Miß Elli vorbei ist kostenlos. (Die Touristen-Fähren kosten $8 und mindestens 2 Stunden Wartezeit..). Auf Staten Island haben wir uns nicht aufgehalten und sind gleich wieder zurück und dann zum Two World Trade Center gelaufen. Auf das Dach des Centers durfte man wegen „windy conditions" leider nicht aber auch so war die Aussicht phantastisch. Weit unter uns zog ein Sportflugzeug vorbei. Nach dieser Visite liefen wir weiter nach Chinatown und Little Italy. Meine Frau hat erst mal einige Schachteln speziell behandelten Ginsengs gekauft. Das Zeug ist wirklich genau das, welches man in der Chinesischen Medizin braucht - mit dem Unterschied, daß das bei uns in Deutschland mindestens das 8 fache kostet. Soweit die Füße tragen... Nach einem Ausflug in „Mama Mia´s" (Franky´s Pizza) - soll ja die beste der Welt sein (!?), standen wir schließlich vor dem Empire State Building. Kurz vor Sonnenuntergang, also gerade zur richtigen Zeit und mit einem weiteren, diesmal hochempfindlichen Diafilm, genossen wir den Einbruch der Nacht über New York. Danach sind wir zu Fuß weiter zum Times -Square und haben noch ein wenig die Radio-Shacks inspiziert. Ich suchte nach einem bestimmten Sony-Weltempfänger der bei uns 1000.-DM kostet und dort billiger sein soll. Mit rauchenden Füßen, erschöpft und glücklich erreichten wir unser Hotel etwa um 22:30. Der Jetlag war vergessen.
Mittwoch 2. September
     Nach dem Diner-Frühstück ging’s nochmal auf die Suche nach dem Radio-Schnäppchen. Vorsicht! Die Leute in den Läden sind keine Amis, das sind ganz ausgefuchste Kamelhändler, will heißen: Die bescheißen, wenn es irgenwie geht! Aufpassen, und NIE mehr wie einen Artikel kaufen sonst verändern sich plötzlich Preise wieder nach „oben" (mehrfach im versch. Läden erlebt) oder die Rechnungen werden durcheinandergeworfen und so weiter.. Ich bekam meinen Sony dann auch nicht für $129 sondern für echte $299 ! Bei einem Kurs von 1.50 immer noch billig.  Einen Walkman mit Aufnahmefunktion und anderen Extras sollte erst $129 kosten, bei Barzahlung bekamen wir den dann doch schon für $60 !
 Der Nachmittag galt der Kultur. Durch den Central-Park an dem, von vielen Filmen bekannten Zaun vorbei, ging es zum Museum of Natural History. Ein wirklich toll gemachtes Museum mit gigantischen Modellen von Tieren in Lebensgröße und atemberaubenden Diaramen.. Irgendwann war dann der Punkt erreicht, an dem unsere Aufnahmefähigkeit völlig erschöpft war. Höchste Zeit um wieder in Hotel zu gehen und auszuspannen. Am Abend sind wir dann noch im Coffee-Shop essen gegangen - Klasse Essen, wir sind fast geplatzt !
Donnerstag, 3. September
     Heute sollten wir das Wohnmobil übernehmen - wir waren gespannt. Am Vormittag hatten wir noch etwas Zeit zum Shopping. Dann warteten wir auf den Shuttle Bus zum Wohnmobil-Vermieter.. Es kam aber kein Bus sondern ein Typ, ein Schweizer, mit seinem Privat-Pkw. Er brachte uns dann auch nicht zu einem RV-Platz sondern zu seinem Haus wo unser RV auf der Straße parkte. Wie hatten diesmal ein kleineres gebucht wie beim ersten Mal und wir mußten bald merken, daß das ein Fehler war: Von außen deutlich größer als ein VW-LT, von innen war´s dann schlimm! Den Gang kann man nur seitwärts bewältigen, die Dusche ist zwar vorhanden, wegen Platzmangel in der Kabine (0.5 qm) aber nicht benutzbar. Wenn man das Klo benutzen will muß die Tür offen bleiben weil die Beine sonst nicht unterzubringen sind (ich bin nur 172 cm groß). Ich will das hier nicht weiter ausführen, MOTURIS, so hieß der Vermieter war ganz neu am Markt und Meiers Weltreisen erstattete uns 80% der Autokosten nachdem wir obendrein auch noch Dutzendweise Küchenschaben killen mußten. .. Nie wieder Moturis! Das steht für uns fest!  Nach der  Übernahme, die  fast Nötigung darstellte weil wir ja keine Wahl hatten als dieses einzige Auto zu nehmen - fuhren wir die etwa 200 Meilen nach Philadelphia. Auf dem angesteuerten KOA - Campground (unsere favorisierte Marke) versorgten wir uns mit dem nötigsten und steuerten unseren Standplatz an. Wir hatten wirklich kein Glück diesmal - so schien es. Dieser KOA war der erste und einzige, der echt schlimm war: dreckige und halb kaputte Sanitäranlagen, Zustände !! Gestreßt, enttäuscht und von der Schwüle schwitzend krochen wir um Mitternacht in die Betten.
Freitag, 4. September
     Mit krummen Rücken und steifen Nacken geht’s nach dem Frühstück weiter: Vorbei an Baltimore und Washington und bis zum Shannanoah Nat. Park. Die Panorama-Straße erinnert an den Bayerischen Wald und daher verlassen wir nach ca. 2/3 der geplanten Strecke die geplante Route und fahren die I-81 South weiter. Zwischenstopp zum Einkaufen von Dünnkaffee (den bessern wir immer mit Pulverkaffee auf), Beef Jerky und Budweiser. Dann geht’s problemlos und streßfrei weiter bis zum KOA in Wytheville. Um 21:00 darf ich dann noch den Abwasserschlauch von der Spüle abdichten damit nicht das Dreckwasser weiterhin über unsere Vorräte läuft. „Gute Nacht Amerika - wo immer ihr seid" Etappenziel für morgen: Lynchburg
Samstag, 5. September
     Ich werde wie oft im Urlaub recht früh wach. Nach dem geruhsamen Aufbruch geht’s auf die Piste und schon bald erreichten wir Tennessee. Im Visitor-Welcome-Center gibt’s neben haufenweise Infos erst einmal einen Kaffee (einen starken !) Wir springen also wieder in den DODGE-RAM um noch einer der Führungen bei Jack Daniels mitmachen zu können. Das war eine ganz schön lange Stecke (400 mi). Wir erreichten unser Ziel aber noch rechtzeitig weil wir inzwischen in die Mountain-Time-Zone kamen. Die Führung war echt witzig, sollte man nicht versäumen. Hmm eigentlich fehlt uns für den Abend noch ein anständiger Whisky, aber Fehlanzeige: Wir stehen zwischen tausenden Gallonen besten Tenessee Whiskys aber kaufen ? Nee, nicht möglich. Und noch etwas fiel auf: Es gibt nicht einmal einen der sonst überall zu findenen GIFT-SHOPS (hihi, Jacky ist eben doch anders !!)  Nachher gings weiter auf der I-24 north. Kurz vor Nashville  war der große Einkauf fällig. Auf dem angesteuerten Campground kamen wir gegen 21:00 Uhr an. Der Pool war zwar noch offen nur waren wir zu „breit" zum reinhopsen.
Sonntag, 6. September
     Pool-Session fällt aus, es ist recht kühl und windig. Durch unseren Frühstart kamen wir ganz gemütlich um 10:00 in Kentucky bei der Mamoth-Cave an. Als erstes reservierten wir uns einen Platz auf dem Campground ($6 pro Nacht). Die meisten Touren durch die Höhle waren bereits ausgebucht als wir im Visitor Center eintrafen. Für diesen Tag blieb es bei einer kleinen Self guided Tour. Im nächsten Kaff haben wir uns für den Abend die ersten Steaks gekauft. Whisky gab’s auch hier nicht, dafür lauter Hillibillies !  Nachdem am Abend das Grillfeuer ausging war auch für uns der Tag um. Die Bordbatterie stellte sich als taub heraus (Ich liebe dieses Auto ). Stromanschlüsse gibt’s wie auf fast allen State-Campgrounds nicht. Dafür war es wieder sehr schwül. Schweißverklebt schliefen wir ein und träumten vom RV-Luxus der 88ziger Tour.
Montag, 7.September
     Das „Kikerikiiiiiiiee" des Reiseweckers riß uns aus dem Schlaf. Während meine Frau die Betten abbaute, bereitete ich HAM&EGGS zum Frühstück -  das kommt immer gut ! Kaum am Tisch vor dem RV, begann es auch schon zu regnen - es hatte sich wirklich alles verschworen diesmal! Wegen der desolaten Sanitäreinrichtungen war an Waschen nicht zu denken und im RV - vergeß es ! Gerade noch rechtzeitig erwischen wir unsere, am Vortag gebuchte Führung durch einen kleinen Teil dieses riesigen Höhlensystems. Zumindest der Teil, den wir uns ansehen konnten war nicht besonders schön, dafür war der Guide total besoffen, hat sich ständig den Schädel gehalten und dummes Zeug geredet (war echt lustig der Typ). Nach 90 Minuten kamen wir wieder raus aus der Höhle. Leider waren auch an diesem Tag keine weiteren Touren bekommen . So verließen wir den Park gegen 11:15 Uhr. Wenn Mammoth, dann mindestens 3 Tage Zeit nehmen und Touren vorbuchen)
 Weiter in Richtung St. Louis wo wir den KOA um 17:00 erreichten Zwischendurch hielten wir wie immer hier und da an und konnten sogar eine Flasche Jack Daniels Green Label erstehen (endlich!) Auf dem Campground haben wir erst einmal die Wäsche in den Pool geworfen und sind in die Loundry gehopst ;))
Dienstag, 8. September
    Wir haben uns auf der Fahrt zum „Jefferson National Expansion Memorial" (Gateway Arch) ganz nett verfahren und erwischten nicht die richtige Brücke über den Missisippi. Irgendwie hat´s dann aber doch geklappt. In einer Waschmaschinenähnlichen Trommel gings rauf in die Arch: Tolle Aussicht. Bei der Auffahrt hatten wir noch einen smalltalk mit einem Ehepaar mit ängstlichem Kind. Nach dieser Aussichtstour steuerten wir Anheuser-Busch an. (Alk-Tour?) Die Besichtigung kam uns vor wie ein Ausflug ins Reich des Dagobert Duck. Überall das große „A" mit - und ohne Adler. Sogar  die Kanaldeckel und die Zäune sind damit verziert. Als Abschluß hat jede Besuchergruppe eine Viertelstunde Zeit in der Kantine   alle Biersorten zu verkosten. Dazu gibt’s kleine Salzbrezeln (ja richtig: In der Form des großen „A") ;)    Im Giftshop haben wir dann einiges mitgenommen, vom T-Shirt bis zum Dalmatiner-Plüschtier.. Nach der Besichtigung ging die Fahrt weiter in Richtung Kansas-City. Und mitten rein in den ersten und auch einzigen Stau auf unserer Reise. 10 Meilen ging es nur schleppend voran und erreichten den KOA am Abend gerade noch rechtzeitig. Am Abend war dann wieder Grillzeit angesagt. Zum Glück konnten wir draußen sitzen.
Mittwoch, 9. September
     Die Route führte uns durch Indianergebiet,  Ozarks-Land, Shopping Stop an einem Kaufhaus mit viel Indianer_Sachen. Hat Geld und Zeit gekostet .. Weiter Richtung Kansas, Brutale Seitenwindböen machten die Fahrt zum Bullenritt. Immer wenn man meinte, jetzt wäre es etwar ruhiger, bumms, schon hat´s die Karre glatt einen Meter versetzt. Zum Glück sind die Amis gute Autofahrer und die Spuren sind breit genug. Die im Wetterbericht prophezeiten Tornados und Regen haben uns glücklicherweise verschont. Diesen reinen Fahr-Tag beendeten wir gegen halb acht am Abend auf einem Campground. Gegen morgen sprang bei 4 Grad Außentemperatur die Heizung an.
Donnerstag, 10. September
     Die Sonne siegte und blieb uns den ganzen Tag treu. Am westlichen Ende von Iowa sind wir mit laufender Klimaanlage bis Sioux-City gefahren - so schnell ändert sich das Klima bei diesen Coast - to Coast- Touren ! Auch dieser Tag war dem Sighseeing per RV gewidmet: Vorbei an endlosen Mais und Getreidefeldern, Weiden mit riesigen Rinderherden und Graslandschaften. Alles in allem ist diese Route recht langweilig weil es praktisch nichts anderes zu sehen gibt. Die Überraschung dann aber kurz vor der Ausfahrt 131 auf der I-90. Der erste Overlook und der erste Blick auf die Badlands, unser Ziel für den Tag. Schon die ersten 9 mi der Badlands boten phantastische Aussichten, die besonders nach der eintönigen Fahrt und im Abendlicht zum verweilen und fotografieren einluden. Zum Abendessen, natürlich wieder auf einem KOA-Platz gab´s dann Hackfleisch und Nudeln. Zur Verdauung konnten wir unter 2 neu erstandenen Whiskysorten wählen, die wir noch in Sioux City erstanden hatten. (Nein, wir sind keine Alkoholiker, nur Genußmenschen !)
Freitag, 11.September
     Früh aus den Federn und die Badlands im Morgensonnenschein erleben. Die Einfahrt von Osten im Abendlicht war jedoch viel schöner.... Am Straßenrand springen uns alle paar Meilen wieder Schilder mit dem Slogan „where the heck is - Walldrug" ins Auge und da sind wir neugierig geworden. Also steuern wir den Ort Wall an, wo das Eiswasser umsonst ist und der Coffee noch 5 Cent kostet.. Der ganze Ort ist eine einzige Einkaufsmeile. Wirklich toll gemacht, das gibt’s nun wirklich alles. Wer darf, könnte sich z.B. auch mit einer Magnum und anderen Waffen versorgen. Erstaunlich: Jeans und Westernwear sind recht günstig. Nach einem ausgiebigen Brunch in einem stilechten Westernsaloon ging die Fahrt weiter Richtung Mt. Rushmore. Kurz bevor wir den KOA des Tages erreichten, kamen wir an der CRYSTAL CAVE vorbei. Die Tour kann man sich getrost sparen. Nach langer Wartezeit, die Beleuchtung war defekt, war die Tour dann leider recht ärmlich.. Wir kamen also recht früh am Campground an und besorgten uns erst einmal Feuerholz. Der Verdauungsspaziergang über den Platz führte uns zu einer Halle in der man feste Bingo spielte. Die Mehrzahl waren mit Sicherheit schon Rentner. Der Campground war anscheinend ohnehin fest in Rentnerhand. Die Kamen aus ganz USA, etliche mit dicken Motorrädern, die meisten jedoch mit riesigen Wohnmobilen (Format Reisebus mit PKW als Anhänger). Ein abendliches Kartenspiel sollte uns verwehrt bleiben, der DODGE und dessen Batterie wußten das zu verhindern.
(Grrrr &%$% I kill that car !!)
Samstag, 12. September
     Der Vormittag verging mit einem Spaziergang am Mt. Rushmore, der Pilgerstätte eines jeden „anständigen" Amerikaners. Lange konnte uns das Monument nicht begeistern und so setzten wir die Reise in Richtung Crazy Horse Monument fort. Was da zu sehen und zu erfahren war, fanden wir viel spannender. Details über das Projekt, das 1948 ein polnischer Bildhauer begann und das seinem Wunsch nach einmal den Indianern mit Ausbildungs- und Werkstätten ihr Leben erträglicher machen soll, spare ich hier erst einmal auf.
 Unser nächstes großes Ziel war der Yellowstone Nationalpark. Bis zum späten Abend sind wir gefahren und kamen dabei in immer größere Höhen. Zwei Chips-Tüten haben den Höhenunterschied nicht überlebt und platzten mit lautem Knall. Die erste hat uns ganz schön erschreckt: die Dinger waren wohl im Flachland schon etwas mit Gas aufgeblasen worden damit der Inhalt nicht zerbröselt. Naja, und 3000 Meter höher....PENG!  120 Meilen vor dem Osteingang von Yellowstone übernachteten wir. Nachts brauchten wir die Heizung.
Sonntag, 13. September
     Aufstehen, Bacon& Eggs zum Frühstück und dann Einkaufen gehen: Aqua Dest für die vermaledeite Bordbatterie (gibt’s nicht an der Tankstelle sondern nur im Supermarkt), Kontaktinsektizid gegen die verbleibenden Roaches. Schließlich, nach 2 ½ Stunden Fahrt erreichten wir den Parkeingang. Beim ersten Stop im Park, am Yellowstone Lake schlug uns ein recht netter und obendrein eisiger Sturmwind ins Gesicht. Man mußte sich ganz schön gegen den Wind lehnen um nicht fortgeblasen zu werden und selbst die Möven am See zogen die Fortbewegung zu Fuß vor.. Lange Aufenthalte waren auf dieser Reise wie eingangs erwähnt nicht geplant und so zogen wir von Ort zu Ort um kleinere und auch längere Ausflüge in die Umgebung zu unternehmen. Unsere Route führte uns weiter Richtung Norden, vorbei an den Upper und Lower Falls, dem Inspiration Point usw. Immer wieder begegneten uns Bison-Herden. Schon etwas müde von den Wanderungen, von der Fahrt und den vielen Eindrücken des Tages steuerten wir langsam einen Campground an. Die Plätze im Park sind meist schon am Morgen ausgebucht, selbst jetzt im September. Auf dem Weg nach  Mammoth Hot Springs kamen wir durch große Gebiete, die beim Feuer 1988 abgebrannt waren. Zwischen den verkohlten Stämmen lag teilweise Schnee. Wir mußten den Park am Nordausgang verlassen und uns außerhalb einen Platz besorgen, im Park war alles belegt. Gleich hinter dem Parkausgang in Gardiner fanden wir einen nicht gerade komfortablen aber recht schön gelegenen Platz und waren wieder zufrieden (vor allem wegen des Stromanschlusses) An Grillen war nicht zu denken: Zu kalt und schon recht spät. Also gab´s urige amerikanische Kost: Heiße, gut gewürzte Bohnen und Whisky.  Wettervorhersage für den nächsten Tag: -10 bis + 10 Grad Celsius, windig und 20% Schauerwahrscheinlichkeit.
Montag, 14. September
     Nach einer trotz Heizung kalten Nacht sind wir wieder mal von alleine sehr früh aufgewacht. Um 8:00 Uhr ging’s deshalb schon weiter und wieder in den Park hinein. Route: von Norden kommend die westliche Strecke Richtung Süden. Jetzt hielten wir praktisch an allen „Points of Interest" - für Durchreisende eine durchaus gute Orientierungshilfe. Wir tauchten die Hände in heiße Quellen (auf einer Wiese, wo das erlaubt war und wo man ganz gut heran kam), meinten, die dünne Erdkruste unter unseren Füßen fühlen zu können - Ein riesiges Erlebnis! Verschiedene Trails führten uns durch  die blubbernden, fauchenden und herrlich nach Schwefel stinkenden Szenarien. Beim Echinous-Geyser warteten wir ca. 50 Minuten auf den Ausbruch direkt vor unseren Füßen- Gute Gelegenheit mal wieder mit einigen anderen Leuten zu plaudern.... Danach ging’s zum „Pflichtbesuch" des OLD FAITHFUL. Hmm - der war zwar zuverlässig, fast auf die Minute, war aber eher ein erbärmlicher Anblick. Der Echinous Geyser wurde zum Sieger erklärt. Die Füße taten uns weh und wir beschlossen durch den südlichen Ausgang und den Grand Teaton Nationalpark in Richtung Jackson zu fahren. Der Teaton war schon bunt belaubt und sah echt toll aus. Nach dem Eindruck der Yellowstone-Attraktionen konnten wir uns aber nicht so sehr dafür erwärmen. Sieht aus wie bei uns das Fichtelgebirge, meinten wir.. Am Abend fielen wir nach dem Essen todmüde in die Betten.
Dienstag, 15. September
     Weiter auf der Südroute durch Wyoming und nach Utah zum Dinosaur National Monument: Wir kamen mal wieder durch Boulder und an Rock Springs vorbei. Um 16:30 trafen wir nach einer gemütlichen Fahrt mit schönen Ausblicken auf dem nächsten KOA ein. Richtig schön warm war es hier, eine prima Gelegenheit einige liegen gebliebene Sachen  zu erledigen: Karten schreiben, Wäsche waschen und ein leckeres Abendessen herrichten.
Mittwoch, 16. September
     Der innere Wecker trieb uns um 8:00 aus den Federn. Nach ausgiebigem Frühstück und einem Umweg zur Poststation (Briefmarken holen und Karten abgeben) inspizierten wir den Ort Dinosaur ein wenig: Es gab kaum eine Werbetafel, die nicht irgendwo einen Dino zeigte. Die Straße wurde von einem 8m hohen, grünen T-Rex (mit rosa Fußnägeln !) und einem ebenso rosafarbigen und gleich großen anderen Dino auf der gegenüberliegenden Seite „bewacht" Das Museum im Ort war nicht
  besonders toll, das Naturkundliche M. in NY war da wesentlich attraktiver, aber man hat mit viel Mühe und Zement im Freien etliche Saurier aufgebaut.  Auf den Besuch des Monuments verzichteten wir und fuhren gleich weiter zum Arches National Park. Wir nahmen den Scenic Byway entlang des Colorados. Natürlich mußten wir raus uns wenigstens die Füße im Fluß baden und nach Gold „suchen".. Der hatte doch tatsächlich Badetemperatur ! An der Kreuzung Moab und Arches Ntl-Park nahmen wir den ersten Campground. In Moab bekam der Dodge wieder einmal Sprit und wir Doppelwhopper und Eistee (eine der seltenen Besuche im Fastfood-Land). Frisch gestärkt fuhren wir in den Park und erkundeten fürs erste per Auto den Park, der ja nicht groß ist. Wir machten nur noch kleine Ausflüge auf den Wanderwegen und stolperten prompt in die Dreharbeiten eines Werbespots für Tacos rein.. In der Nacht kühlte es sich ziemlich ab, was uns aber nicht unangenehm war.
Donnerstag, 17. September
     In aller Ruhe ließen wir es noch einmal angehen: Rein in den Park und einige der Arches erwandern. (auch auf den kürzeren Wegen immer reichlich Trinkwasser mitnehmen!) Eindrucksvoll! Nach der Landscape-Arch, Double Arch, Devils Garden und anderen stand eigentlich noch die berühmte Delicate-Arch auf dem Plan, aber es wurde immer heißer und der rote Staub machte träge.. so sahen wir diese Arch nur von Ferne, waren aber auch damit zufrieden. An diesem Viewpoint gab es ein sehr gutes Echo. Auf eindringliche Bitten einer amerik. Lady sollte ich vorführen, ob ich jodeln könne, Hmm kann ich nicht, aber mein „Nilpferd-Sturmschrei" tat es wohl auch und wurde 7-8 mal in voller Länge vom Echo wiederholt. Gegen 11:30 Uhr haben wir den Park dann wieder verlassen und steuerten unseren „Roach-Dampfer" in Richtung Bryce-Canyon. Die Fahrt ging durch den Capitol Reef National Park in dem wir aber nur einige Viewpoints ansteuerten. Zwischen Torrey und Boulder wurde die Paßstraße richtig europäisch eng. Während einer Rast am Escalante-River versuchte ich unsere Urlaubskasse mit Goldwaschen aufzubessern. Leider habe ich jedoch außer kalten Füßen nichts erreicht!  Ab Canonville hielten wir wieder nach einem Campground Ausschau. Wir checkten auch an einem der Plätze ein, mußten aber bald feststellen, daß die WC´s und Duschen des Platzes schon geschlossen waren. Wieder einmal zeigte es sich, das in den USA vieles ohne Probleme geht: Wir bekamen ohne murren unser Geld zurück. Wir hatten mit der Mastercard bezahlt und so gab man uns der Einfachheit halber einfach Bargeld zurück. Unser kleines Problem, daß unser Bargeld knapp wurde und weit und breit keine Bank zu finden war, hatte sich damit auch gelöst. Es war dann doch noch eine ziemliche Sucherei bis wir eine Platz gefunden hatten, den „Bryce-Canon-Pines" . Ich bin also mal wieder 6 Stunden gefahren. Zum Abendessen hat’s dann gerade noch zu einem Fertiggericht gereicht, dann sind wir eingeschlafen.
Freitag, 18. September
     Regenwetter. Trotzdem sind wir schon früh losgegangen. Den ersten Aussichtspunkt konnten wir noch im Sweatshirt bewundern, dann aber mußten die Regenjacken her. Trotz des Regens wählten wir den Navaho-Trail für eine Rundwanderung. Ja, ist klar: schon wieder ein Superlativ, aber der Canon ist überwältigend. Diesmal vor allem, weil man die bizarren Felsnadeln nicht nur aus der Ferne ansehen , sondern sie auch durchwandern und anfassen kann. Monika erklärte diesen Park als ihren Favorit (ist bis heute dabei geblieben!) Noch zwei weitere Aussichtspunkte steuerten wir dann wieder per Auto an. Nachdem wir dann vollends durchgeweicht waren, versprachen wir uns: Hier kommen wir noch einmal her.
 Die Weiterfahrt war wenig anstrengend und so schaffte ich es ohne Mühe bis zum Grand Canon. Wir erreichten von Osten her die South-Rim, leider wieder im Regen. Am ersten Viewpoint haben wir dann den Sonnenuntergang auf uns wirken lassen. Durch einen heftigen Gewittersturm fuhren wir weiter Richtung Westen. Südlich vom Parkausgang haben wir dann für 2 Nächte auf einem Campground eingecheckt, was sich noch als Fehler rausstellen sollte weil der Platz in einem miserablen Zustand war...
Samstag, 19.September
     Gerade 7 Uhr war es, als ich aufwachte. Der Blick aus dem Fenster zeigte viele Leute, die es eilig hatten wegzukommen. Ohne Frühstück sind wir in den Park rein und bis zum Desert View im Osten durchgefahren. Inzwischen zeigte unsere Uhr 8:00 Uhr und das Visitor-Center war noch geschlossen !? Später erfuhren wir, daß hier Mountain-Standard Zeit gelten würde, unsere Uhr ging also weit vor ! Also, erst einmal ausgiebig frühstücken. Mit dem Wetter hatten wir Glück und sind dann von Viewpoint zu Viewpoint gefahren. Die Aussicht war überall sehr ähnlich. In Canon-Village am Mather-Point tummelten sich die meisten Touristen und tatsächlich, hier hat man einen ganz anderen Blick auf den Breathtaking Canon. Zum Nachmittag fuhren wir in Richtung Südsausgang und stießen dort bald auf ein IMAX-Kino. Nichts wie rein! Mit Hotdogs und Coffee gestärkt gab es eine tollen Film über den Grand Canon zu sehen. Atemberaubend, was für Aufnahmen das waren! (nicht verpassen!) Dann machte wieder unser „Wohnklo" Ärger: Die Klimaanlage streikte nicht nur, auch der Schalter wurde knallheiß und stank erbärmlich. Wir suchten uns einen KOA, auf den alten Platz wollten wir nicht zurück.
 Nach einer Stunde Basteln, konnte ich den verkohlten Schalter mit einigen Tricks wieder funktionsfähig machen. (wir wollten ja schließlich möglichst nicht ohne Kühlung durchs „Death Valley" fahren.. Danach blieb aber noch genügend Zeit um wieder einmal den Pool und den Jacuzzi des Platzes zu benutzen - aachhhh- Super !
Sonntag, 20. September
     Zielsicher verpassen wir die in Las Vegas die Ausfahrt und wären fast wieder in der Wüste gelandet. Nach 1 weiteren Stunde sind wir dann da, wo wir eigentlich hinwollten: Um 14 Uhr erreichen wir den KOA, allerdings weit abseits vom Strip. Wieder ausgiebig Zeit für den Pool. Ein Shuttlebus ging am Abend (19:00Uhr) kostenlos vom Platz bis zum Strip, aber schon um 23:15 mußte man wieder zur Rückfahrt antreten. Hat sich kaum gelohnt aber wir waren ja schon einmal hier und sind nur am schauen, nicht am zocken interessiert. Die Zeit am Strip verbrachten wir damit uns den Trubel anzuschauen und unsere vom Busfahrer geschenkt bekommenen Coupons loszuwerden. Den ersten lösten wir ein und durften so 1x kostenlos am 1 Million-Einarmigen Banditen spielen. Zuvor war allerdings der Umtausch von $10 in Quarters Pflicht (grins). Die haben wir im Lauf des Abends auch tatsächlich noch hier- und da verspielt (Waahnsinn 10 Dollar - hihi!). Zwei Deutsche, die sich schon im Shuttle an uns ranhingen, fingen an zu nerven. Wie die Kletten  - aber wir haben sie dann doch abgehängt. Im Circus-Circus gingen wir essen. Für $3.99 gab’s: „All you can eat": Sehr gutes Essen für wenig Geld. Mit ein wenig Spürsinn kann man verstehen, warum Las Vegas als die billigste Stadt der Welt gilt. Alles ist nur darauf hin ausgerichtet, den Besucher zum spielen zu animieren  - denn damit wird dann verdient! In dem Restaurant konnte man viele sehen, die meinten, für 3.99 nun soviel nehmen zu müssen, das es mindestens 2 Wochen vorhält.. Die Folge. Teller, bis zum Überlaufen beladen mit Fleisch, Gemüse, Soßen, Kuchen usw. werden stehen gelassen und weggeworfen. Vegas: tolle Architektur, heiße Nächte, Trubel, Leute beobachten, aber auch einige ruhigere Ecken. Sollte man gesehen haben und sich dafür vielleicht 2 Abende Zeit nehmen. Spielen? Naja, wer’s mag !?
Montag, 21. September
     Vollgetankt und mit ebenso vollen Wassertanks ging es in Richtung Death Valley. Dort hindurch darf man in bestimmten Wochen des Jahres mit Mietfahrzeugen nicht fahren. Die Gefahr, daß durch unvernünftige Fahrweise die Motoren kaputt gehen oder Leute von Abstechern abseits von den Durchgangsstraßen nicht mehr zurückkehren ist wohl zu groß. Wir waren schon richtig aufgeregt: unsere erste richtige Wüstenfahrt.. Es gab keine Probleme. Am Zabriski Point war der erste Halt mit kurzem (!) Spaziergang. Die Luft war heiß, wie aus einem Föhn! Später ging’s noch an Sanddünen und an einem Salzsee vorbei. Für unser kleines Wohnmobil waren die Wege passierbar, größere müssen bestimmte Strecken meiden, ist aber alles gut ausgeschildert.
     Death Valley haben wir überlebt und entschlossen uns, in einem Rutsch bis Los Angeles durchzufahren. Wir haben uns mächtig verschätzt. Die Tour in Richtung Anaheim durch die Berge, die S2 führte durch die Winter-Skigebiete. Weiter oben sollte die 39 abzweigen, die jedoch wegen eines Erdrutsches gesperrt war. Und so ging die Umleitung weiter rauf, rauf, höher und höher in  Serpentinen. Langsam bekamen wir Sorge wegen unseres Benzinvorrates... In Glendale ging es auf den Freeway. Im abendlichen Verkehrsgewühl wurde die Karre nun fast heißer als im „Tal des Todes", Stunden zuvor. Mit dem letzten Tropfen erreichten wir dann doch noch eine Tankstelle.  In Anaheim haben wir dann auch ohne viel Sucherei einen KOA Platz gefunden. Der erste Weg war der zum Pool. Danach noch einige Kleinigkeiten einkaufen und Essen machen. Gegen Mitternacht legten wir auch unsere Kniffelwürfel aus der Hand und gingen pennen.
Dienstag, 22. September
     Nach einem ruhigen Frühstück im Freien und Lagebesprechung, haben wir den Platz für weiter 3 Tage gebucht. Für den nächsten Tag meldeten wir uns auch gleich für eine Fahrt zu den Universal-Studios an. Heute wollten wir nach den anstrengenden Touren der letzen Tage mal ausruhen. Lediglich zum Ölwechsel mußten wir eine Schnellwerkstatt aufsuchen und auch einige Vorräte waren zu ergänzen. In einem Jeansladen kauften wir uns aber dann doch noch etwas. Da gab  es z.B. Levi´s Jeans, 1. Wahl für $29,99 !!.  Die Steaks, die wir am Abend am Platz grillten, waren die besten, die wir bisher hatten.  Noch ein kleiner Verdauungsspaziergang über den Platz, einige Runden Flipper und dann waren wir bettreif.
Mittwoch, 23. September
     Kurz nach 8 Uhr startete der Shuttle Bus am Platzeingang. Der brachte uns dann zum Busbahnhof, wo wir in einen großen Bus umstiegen. Die Fahrt ging quer durch LA und der Fahrer erklärte viel, von dem was man sehen konnte, U.a. gab er auch Tips, welche Attraktionen man sich auf jeden Fall ansehen müsse und wo man am besten in den Fahrgeschäften sitzt. Für diese Freundlichkeit hat er dann  auch ein gutes „Tip" verdient.
    Die Zeit in den Studios verflog wie im Nu- soviel war zu erleben und zu sehen. Wir kamen aus dem staunen kaum mehr raus. Besonders eindrucksvoll war  „Backdraft" Man steht da in einer Fabrikhalle, die vor einem abbrennt und explodiert. Mächtig laut, mächtig heiß - den das ist echtes Feuer und nicht zu knapp! Toll war auch die „Miami-Vice-Stuntshow" Und vor allem: Überall werden kleine Späße gemacht, man gibt sich nirgendwo bierernst, es ist einfach toll! Einzelne Erlebnisse zu schildern würde hier zu weit führen, ein Tip nur: Mindestens einen ganzen Tag einplanen, besser mehr. Wer das Kind im Innern noch nicht „abgeschafft" hat, würde bereuen vieles ungesehen zu verlassen. Um 17 Uhr sind wir wieder zum Busparkplatz und haben dort auf den richtigen gewartet. Wir sind in der Sonne fast zerschmolzen !  Zurück auf dem Campground war auch der erste Gedanke: Rein in die Badehose und die Budweiser nicht vergessen.. Die Nacht war auch recht heiß und wir stellten zeitweise die lärmende Klimaanlage des Wohnbereichs an.
Donnerstag, 24. September
     Morgens hieß es Wäsche waschen und den Flug bestätigen. Mit den Platzreservierungen blieb alles im unklaren, aber der Flug wurde bestätigt. Um 9:30 sind wir in Richtung Disneyland marschiert. Von dem Disney-Hotel aus fuhren wir mit der Monorail-Tram bis zum Park. Ohne mich wiederholen zu wollen: Auch hier läßt man sich am besten fallen und kann dann kindliches Vergnügen erleben bei den vielen Angeboten. Disneyland und viele andere Vergnügungsparks kann man nur lieben oder hassen. Sie leben vor allem von der Mentalität der Macher und der Besucher: Trotz der vielen Leute: Kein ungeduldiges Gedrängel, keine miese Stimmung, keine Betrunkenen (Alkohol - und Rauchverbot): Easy Living, warum nicht mal die Welt für ein paar Stunden vergessen ?
 Am Abend gönnten wir uns und unseren schmerzenden Füßen die nötige Ruhe und legten die letzten Steaks auf den Grill, die waren wieder gut und der Mais klebte zwischen den Zähnen, noch ein Jacky zum verdauen - Das war wieder ein Tag  - Gute Nacht Amerika..
Freitag, 25. September
     Heute war Auto ausräumen und Großreinemachen angesagt: Ich hielt die markantesten Mängel de RV´s im Video fest weil wir uns beschweren würden. Moni klopfte alle Taschen und Sachen gründlich aus damit wir nicht etwa einige der schaben mit nach Hause bringen würden. Dann waren da noch einige Vorräte, wie Holzkohle, Feuerholz , Konserven usw. zu verschenken. Zeit für einige Smalltalks.. Nach der Einpack-Orgie und dem wieder notwendig gewordenen Bad ging’s wieder zum Disneyland „um die Ecke". (Moni mußte unbedingt noch einmal mit „Star Tour´s" nach Endor fliegen. Ich hätte nie gedacht, daß sie auf sowas  „abfahren" würde.! Beim Space-Mountain (Extrem-Achterbahn) taten wir etwas für unsere Schadenfreude: Wir beobachten, wie die Leute aus dem Ausgang herauskamen: Viele blaß und wackelig auf den Füßen mit einem krampfhaften Lächeln. Ein Junge lief zuerst ein Stück den Gang entlang, machte dann eine abrupte 90 Grad Drehung um dann voll an die Wand zu rennen !??  Am späten Nachmittag mußten wir noch die Scheiben des RV´s putzen und sprangen zum Abschluß noch einmal in den Pool. Last Night in Dodge-Ram
Samstag, 26. September
     Die Fahrt über die Freeways in LA sind sehr stressig. Wir entschlossen uns also, quer durch die Stadt zu fahren. Manche Gegenden sahen schon recht finster aus, so auch die Tankstelle kurz vor der Moturis-Station. Endlich konnten wir den Leuten berichten, welches schlimme Auto sie uns zugemutet hatten. Doch den sturen Schweizern dort war das völlig egal. Sie meinten nur, das könne ja mal vorkommen. (unsere Mängelliste umfaßte ein gutes Dutzend wesentlicher Mängel) So blieb uns nur, den Ärger dem Abschlußfragebogen  anzuvertrauen. (Dem Service nach war man schon wieder in Mitteleuropa) Nicht einmal ein Shuttle zum Hotel wollte oder konnte man hier organisieren. Wir mußten ein Taxi nehmen.
 Unser Hotel, das Hollywood - Roosewelt lag direkt am Hollywood Boulevard und war eigentlich ganz o.k. Zwei Stunden lang faulenzen wir im Zimmer rum und sahen etwas fern.. Am späten Nachmittag bummelten wir den Hollywood Boulevard hinunter, hinweg über die vielen, in den Boden eingelassenen Gedenktafeln. Selten haben wir eine so verdreckte Straße gesehen. Die Nebenstraßen waren noch schlimmer und machten den Eindruck, als würde es sich um eine Abrißgegend handeln. Zum Essen sind wir dann in ein Restaurant, das war nicht billig, aber ganz o.k. In einer Passage war eine Bühne aufgebaut wo alle möglichen Musiker und Gruppen jeweils immer 2-3 Titel aufführen konnten. Die haben tolle Musik gemacht! So etwas hört man hierzulande selbst von den bekannten Rock und Blues Bands selten. Wegen der bevorstehenden Abreise war unsere Stimmung etwas melancholisch und wir konnten uns nicht so recht am Boulevard erfreuen. Also, zurück zum Hotel und da war inzwischen die Klimaanlage ausgefallen.
    Um 4:00 Uhr schrie unser Reisegockel. Durch den Hinterausgang des Hotels erreichten wir sofort ein Taxi. Der Fahrer aus Rußland war wohl erst kurze Zeit in den USA und fand den richtigen Weg zum Flugsteig nur mit Mühe. Nach den ersten Formalitäten gab es dann das letzte Frühstück in den Staaten. Der erste Flieger ging nur bis New York. Dort ging es dann nach 1 ½ Stunden weiter - und wie es weiter ging! Wir hatten wieder Plätze genau in der Mitte: Neben uns 3 sturzbetrunkene Holländerinnen, die sich abwechselnd übergaben oder heulten, und hinter uns eine türkische Großfamilie, deren Kinder keine Sekunde Ruhe gaben. Ständig bekamen wir also die Füße ins Kreuz geboxt oder andere Nettigkeiten. Auch einige Beschwerden halfen da nicht. An Schlaf war nicht zu denken. Das Essen der Continental - Airline war sehr schlecht: Kalt, durchweicht und undefinierbar.
    In der Frühe landeten wir in München und das nächste Problem war: Eine Telefonzelle zu finden, die mit Bargeld funktionierte. Wir mußten eine Bekannte anrufen, die uns vom Bahnhof abholen sollte. Nachdem wir unsere Sitzplätze im Zug erst „freistreiten" mußten lief dann alles wie geplant.
    Zu Haus angekommen hat uns unser Pluto sogar wiedererkannt. Nach einem kleinen Imbiß sind wir erst einmal 2 Stunden in Tiefschlaf gefallen. Das Gepäck ließen wir aus Angst vor möglicherweise importierten Schaben in der Garage stehen und packten das später Stück für Stück aus um alles zu untersuchen und ggf. zu waschen.

  Wir waren wieder zu Hause, aber eigentlich dauerte es wie bei der ersten Tour einige Zeit, bis man sich wieder auf die Umgangsformen der Heimat eingestellt hatte. Ein Lächeln, anderswo selbstverständlich, wird hierzulande nur zu gerne als "naiv" oder ans "Anmache" gewertet.. Hmm - wenn´s uns zuviel wird, müssen wir wieder in die USA flüchten - vorübergehend zum "Batterien aufladen", jedenfalls.


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